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Erinnerungsort Ihnestraße

Bauplan für die KWI-A-Gebäude in der Ihnestr. 22 & 24 (Juli 1927)

Bauplan für die KWI-A-Gebäude in der Ihnestr. 22 & 24 (Juli 1927)
Bildquelle: Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin-Dahlem (AMPG, IV, I, 879)

Der Erinnerungsort Ihnestraße

Am 15. Oktober 2024 eröffnete am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin der Erinnerungsort Ihnestraße. Die dezentrale Ausstellung beleuchtet kritisch die Geschichte des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A). Er thematisiert die Verbindung von Wissenschaft und Unrecht am historischen Ort und erinnert an deren Opfer. Der Erinnerungsort Ihnestraße ist immer Montag bis Freitag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Alle weiteren Informationen erhalten Sie auf der Webseite des Erinnerungsorts unter: www.erinnerungsort-ihnestrasse.de.


Die Geschichte des Gebäudes in der Ihnestraße

Das Gebäude in der Ihnestraße 22 in Berlin-Dahlem, in dem sich heute ein Teil des Otto-Suhr-Instituts für Politikwissenschaft befindet, war von 1927 bis 1945 Sitz des KWI-A. Das KWI-A avancierte bald nach seiner Gründung zum prominenten Institut für Humangenetik, „Rasseforschung“ und Eugenik. Dieses Institut vertrat bereits in der Weimarer Republik eugenische Ideen. Einzelne Wissenschaftler*innen griffen auf ältere kolonialanthropologische Forschung zurück. Während des Nationalsozialismus unterstützten Forscher*innen die rassistische, antisemitische und behindertenfeindliche Verfolgungs- und Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten und waren an Verbrechen beteiligt.


Der Weg zum Erinnerungsort Ihnestraße

Der Erinnerungsort Ihnestraße wurde von dem im Januar 2019 eingerichteten Projekt „Geschichte der Ihnestraße 22“ entwickelt. Dazu bündelte das Projektteam die umfangreiche Forschung zur Geschichte des KWI-A und zur Geschichte der Eugenik in Deutschland und recherchierte zu Forschungslücken. In Absprache mit Selbstorganisationen der relevanten Opfergruppen und einem wissenschaflichen Beirat wurden Formate und Inhalte für eine sensible Sichtbarmachung und Auseinandersetzung mit der Geschichte des KWI-A und des damit verbundenen Unrechts erarbeitet.

Das Projektteam besteht aktuell aus der Historikerin Dr. Manuela Bauche (Projektleitung) und der Politikwissenschaftlerin Sarah Vera John (studentische Mitarbeiterin). Zuvor als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen waren Teil des Teams der historisch arbeitende Politologe Volker Strähle (2019 bis April 2021, August 2022 bis Januar 2024) sowie die Historikerin Dr. des. Kerstin Stubenvoll (April 2021 bis August 2022). Als studentische Mitarbeiter*innen waren am Projekt außerdem Mika Kößler ( März 2023 bis Oktober 2024) und Danna Marshall (2020 bis März 2023) tätig.

Die Ausstellungsarchitektur und -grafik des Erinnerungsorts Ihnestraße wurde von den Büros Thomas Doetsch Architekt und vizibil entwickelt.

Adresse
Ihnestr. 22
14195 Berlin
Name
Dr. Manuela Bauche / Sarah Vera John
SFB 700
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