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Methodenworkshop zur Erforschung der Affekt- und Vernetzungspraktiken von Aktivist:innen in sozialen Medien

Am 4. und 5. Juli veranstalten Wissenschaftler:innen des Sonderforschungsbereichs "Affective Societies" einen multidisziplinären Methodenworkshop unter dem Titel "Understanding Mobilization on Social Media: Methodological Approaches to Activists' Affective and Networking Practices".

News vom 14.06.2024

Wie können Forscher:innen die Rolle von Emotionen und Affekten bei der Protestmobilisierung in sozialen Medien untersuchen? Wie gehen man mit riesigen Mengen multimodaler Daten, sich schnell verändernden digitalen Infrastrukturen und Datensicherheitsgesetzen um? Was sind die Herausforderungen und Möglichkeiten von digitaler Methoden, und wie können qualitative Methoden auf Social Media-Daten angewendet werden? Am 4. und 5. Juli wird ein Methoden-Workshop diese Fragen aus einer multidisziplinären Perspektive behandeln.

Soziale Medien haben es Gruppen, die in der Vergangenheit marginalisiert wurden, ermöglicht, sich auszudrücken und die Ansichten des Mainstreams herauszufordern. Die Art und Weise, wie Aktivist:innen soziale Medien nutzen und wie sie in diesem Kontext mobilisieren und Strategien entwickeln, ist von Emotionen und Gefühlen geprägt. Manchmal bilden verschiedene Aktivistengruppen zudem emotionale Allianzen, wie etwa zwischen einigen feministischen und antifeministischen Aktivisten, wie in Studien über rassistische und Anti-Transgender-Mobilisierungen gezeigt wurde.

Aber auch die alt/far right und Anti-Gender-Gruppen nutzen soziale Medien, um feministische und antirassistische Bewegungen online zu kapern. Sie haben ihre eigenen Netzwerke auf verschiedenen Plattformen geschaffen, die oft als "Manosphere" bezeichnet werden. Dass die digitale Öffentlichkeit immer stärker fragmentiert werden und die Grenzen zwischen den verschiedenen Bewegungen immer unschärfer werden, macht die Untersuchung von Aktivismus auf Social-Media-Plattformen dabei immer komplexer.

Der Workshop

Die Veranstaltung bringt internationale Wissenschaftler:innen zusammen, die mit verschiedenen Methoden der automatisierten, quantitativen, qualitativen und multimodalen Analyse arbeiten, um die verschiedenen Ebenen der Analyse von Social Media-Daten zu präsentieren und zu diskutieren. Zu den Interessensgebieten gehören die angewandte Analyse aktivistischer Praktiken, feministische und antifeministische Protestbewegungen und ihre Formierungen in sozialen Medien, Auseinandersetzungen innerhalb und zwischen diesen Bewegungen und schließlich die Rolle von Affekt, Emotion und Verkörperung im Social-Media-Aktivismus. Fragen der technologischen, methodologischen und ethischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Analyse sozialer Medien werden ebenfalls diskutiert.

Programm

Die Veranstalung beginnt am 4. Juli mit einer Keynote von Prof. Sarah J. Jackson (University of Pennsylvania) und fährt am 5. Juli mit Workshop-Sitzungen fort.
Die Zusammenfassung der Keynote von Prof. Sarah J. Jackson: Revisiting #HashtagActivism: Methods, Ethics, and Moving On und das vollständige Programm finden Sie hier.

  •     Keynote: 4. Juli, 18 - 20h, Hörsaal 21B, Ihnestr. 21.
  •     Workshop-Sitzungen: 5. Juli, 09:30 - 16:00 Uhr, im Seminarraum 0.2051, Holzlaube, Fabeckstr. 23/25.


Sie können die Keynote auch ohne Anmeldung besuchen. Wenn Sie an den Workshops teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bis zum 24. Juni per E-Mail an andrea.lora.rojas@fu-berlin.de an.

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