Vorträge von Ana Makashvili, Dr. Débora Medeiros & Prof. Dr. Margreth Lünenborg zur DACH21 jetzt online!
News vom 08.05.2021
Ana Makhashvili und Prof. Dr. Margreth Lünenborg präsentieren die Ergebnisse ihrer Fallstudie zu #Chemnitz und dessen polarisierten, affektiven Öffentlichkeiten. Auf der Grundlage der empirischen Analyse des Twitter-Diskurses rund um die rechtsextremen Proteste in Chemnitz im Jahr 2018 wird in diesem Beitrag erörtert, wie rechtsextreme Öffentlichkeiten Emotionen heranziehen, um die Legitimität und Autorität des Journalismus als Institution in Frage zu stellen. "Affective publics" (Papacharissi, 2015) sind in diesem Prozess von zentraler Bedeutung und bilden sich um den Ausdruck von Emotionen wie Wut, die sich gegen wahrgenommene Eliten, einschließlich der Presse, richten (Wahl-Jorgensen, 2017). Social-Media-Plattformen bilden die Grundlage für solche Auseinandersetzungen, da sie den Raum und die technologischen Mittel für Öffentlichkeiten bieten, um "affektive Ansprüche auf Handlungsfähigkeit" (Papacharissi, 2015, S. 119) zu erheben. Der Vortrag bietet dabei Einblicke, wie tradierte Medien seitens der rechtsextremen Szene herausgefordert werden.
„#Chemnitz and its polarized affective publics“ ist auf englischer Sprache auf dieser Seite des Sonderforschungsbereichs oder auf dessen Vimeo-Kanal zu finden.
Dr. Débora Medeiros und Prof. Dr. Margreth Lünenborg stellen ihre Idee des Journalismus als affektive Institution vor. Mit dem Aufkommen hybrider Mediensysteme (Chadwick, 2017) haben Fragen rund um Veränderungen im Journalismus an Relevanz und Dringlichkeit gewonnen, insbesondere im Hinblick auf die digitale Kommunikation. Viele Studien haben sich darauf konzentriert, wie der Journalismus mit den Herausforderungen seiner sozialen Funktion konfrontiert wird, Diskussionen in der Öffentlichkeit durch Informationen über aktuelle Ereignisse zu vermitteln (z. B. Bennett & Livingston, 2018; Dickinson et al., 2013), aber nur wenige berücksichtigen affektive Aspekte. Mit Rückgriff auf den Neuen Institutionalismus und die Affekttheorie trägt der Beitrag zu dieser Literatur bei, indem er eine theoretische Grundlage für das Verständnis liefert, wie sich der Journalismus im Hinblick auf die Artikulation und Zirkulation von Emotionen in der Öffentlichkeit verändert.
“Journalism as an affective Institution” ist auf englischer Sprache auf dieser Seite des Sonderforschungsbereichs oder auf dessen Vimeo-Kanal zu finden.
Beide Präsentationen waren Teil der Dreiländertagung für Kommunikationswissenschaft, organisiert durch die DGPuK, ÖGK, and SGKM.