In: Zeitschrift „Deutsche Rentenversicherung“, Ausgabe 3/2024

Zusammenfassung: 

Dieser Beitrag untersucht auf Datenbasis der Rentenbestandsstatistik zwei Fragestellungen: Zeigen sich Unterschiede zwischen dem Ausmaß der Ruhestandsmigration und der Höhe der von der Deutschen Rentenversicherung ausbezahlten Altersrenten bei Personen mit türkischer, italienischer und griechischer Staatsbürgerschaft? Können insbesondere sozioökonomische Einflussfaktoren für verschiedene Formen der Ruhestandsmigration identifiziert werden? Im Ergebnis zeigt sich, dass nach dem Altersübergang mehr als sieben von zehn Personen mit italienischer Staatsbürgerschaft in ihr Herkunftsland umziehen, bei Personen mit griechischer Staatsangehörigkeit ist es ungefähr jede zweite, und bei Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit wird nur knapp jede fünfte Rente in die Türkei überwiesen. Zudem zeigt sich gruppenübergreifend, dass überdurchschnittliche Rentenzahlbeträge der gesetzlichen Rentenversicherung einen Beibehalt des Wohnsitzes in Deutschland begünstigen. Bei niedrigen Anwartschaften verhält es sich umgekehrt, hier spielen aber auch die Stabilität der politischen und ökonomischen Bedingungen des Ausreiselandes eine Rolle.