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WiSe 18/19 (METH) Natürliche Experimente in der Politikwissenschaft

(15362)

TypSeminar
Dozent/inArndt Leininger, Ph.D.
RaumIhnestr.22/UG 3 Seminarraum
Zeit

Mittwoch 14:00-16:00 Uhr

Beginnend mit der Frage, ob uns ein aufwändig beworbener Laufschuh tatsächlich schneller laufen lässt, werden wir uns in diesem Seminar rasch ernsthafteren politikwissenschaftlichen Fragestellungen zuwenden. Zum Beispiel: Welchen Einfluss hatte der Bombenanschlag auf die Madrider U-Bahn am 11. März 2004 auf die nur drei Tage später stattfindenden nationalen Wahlen? Stärkte oder schwächte das 'Westfernsehen' die Unterstützung des Regimes durch die Bürger*innen der DDR? Welchen Vorteil genießen Amtsinhaber*innen in Wahlen gegenüber ihren Herausforder*innen? Dieses Seminar befasst sich mit der Frage, wie und wann wir kausale Schlüsse aus empirischer Forschung ziehen können. Unser Fokus liegt dabei auf Methoden kausaler Inferenz, die es uns erlauben die Auswirkungen einer bestimmten Ursache (z.B. ein politisches Ereignis, eine Veränderung von Institutionen oder die Verabschiedung eines Gesetzes) auf mögliche Folgen (z.B. Wahlentscheidungen, Wahlergebnisse oder politische Einstellungen) zu schätzen. Wir beginnen den Kurs mit einer Diskussion über Kausalität, Randomisierung und experimentelles Design und gehen dann zu quasi-experimentellen Forschungsdesigns über: dies sind unter anderem das Regression Discontinuity Design (RDD), Instrumental Variables regression (IV) und Differences-in-Differences estimation (DiD). Kenntnisse der quantitativen Methoden, insbesondere lineare Regressionsanalyse, sind hilfreich aber nicht notwendig für eine erfolgreiche Seminarteilnahme. Die Veranstaltung soll ein grundlegendes Verständnis, weniger die praktische Anwendung, der zuvor genannten Methoden kausaler Inferenz vermitteln. Das vielleicht grundlegendste Ziel des Seminars wird es sein, die Sinne der Teilnehmenden für Fragen der Kausalität in den Sozialwissenschaften zu schärfen. Die Literaturbasis des Seminars sind Grundlagentexte zu den vorgestellten Methoden und empirische Anwendungen, welche hauptsächlich aus dem Bereich der Wahlforschung kommen werden. Voraussetzungen für eine erfolgreiche aktive Teilnahme sind die Übernahme eines Referats, das ein veröffentlichtes oder unveröffentlichtes Forschungspapier vorstellt, sowie die kritische Diskussion eines Forschungspapiers als sogenannte*r 'Discussant'.

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