Folge #83 mit Anton Hofreiter
Er sei, sagte einst sein Förderer Jürgen Trittin, ein „Rohdiamant, der noch geschliffen werden muss“. Jahre später nannte ihn die Süddeutsche Zeitung einen „Querschläger“. Was ist geschehen mit dem Diplom-Biologen Anton Hofreiter, der seit 2005 dem Bundestag angehört, der sich zunächst als Fachpolitiker einen Namen machte und später als Fraktionsvorsitzender als nach innen integrierend galt, mit der Rolle als Generalist jedoch zu fremdeln schien? Vielleicht war es ein wenig Trotz, weil er bei der Vergabe der Ministerien leer ausging. Vielleicht war es aber auch seine Art, sich zu den Details der Dinge vorzugraben, die ihn früher als andere Grüne die Lieferung schwerer Waffen für die Ukraine fordern und ihn so zu einem der lautstärksten Kritiker des Kanzlers und dessen anfänglicher Zurückhaltung werden ließ.
Natürlich überlassen wir es bei „unter 3“ nie dem Zufall, für wann wir welche Gäste anfragen. So kommt Anton Hofreiter einerseits passend zur Europawoche bei phoenix. Zudem erhält Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, in Kürze den Karlspreis. Und da kommt dann einiges zusammen, was FU-Professor Thorsten Faas aka @wahlforschung und phoenix-Hauptstadtkorrespondent @ErhardScherfer an Anton Hofreiter interessiert: Rolle, Aufgabe und Auftreten als Vorsitzender des Europaausschusses des Bundestags, aber auch Themen und Arbeitsweise des Gremiums. Dass es zudem um Bündnis90/Die Grünen, Vorwürfe der Vetternwirtschaft sowie das eine und andere Gesetzesvorhaben gehen soll, ist natürlich ebenfalls kein Zufall.