Folge #70 mit Franziska Giffey
Sie paare gute Laune mit Tatkraft und einem unbedingten Willen zur Macht. So charakterisierte der Deutschlandfunk Berlins Regierende Bürgermeisterin vor bald einem Jahr. Franziska Giffey wurde in Brandenburg geboren und wuchs dort auf, wandte den Blick aber bald nach Berlin, wo sie studierte und erste Verwaltungserfahrungen sammelte. Mit 32 Jahren wurde sie jüngste Bezirksstadträtin in Neukölln und das u.a. für die Bereiche Bildung und Schule. Da war Tatkraft bereits gefordert, erst recht fünf Jahre später, als Giffey zur Bezirksbürgermeisterin aufstieg. Eine Aufgabe, die wie geschaffen schien für die „Meisterin der Bürgernähe“ (SZ). Dennoch wechselte die SPD-Politikerin 2018 ins Bundeskabinett. Die Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend machte plakative Namen wie etwa für das „Gute-Kita-Gesetz“ zu ihrem Markenzeichen, trat aber im Mai 2021 nach einer bereits länger schwelenden Plagiatsaffäre zurück. Ihre Beliebtheit in Berlin nahm dadurch keinen Schaden, ebenso wenig wie ihr Wille zur Macht: Am 21.12.21 wurde sie an die Spitze des Berliner Senats gewählt.
Die einstige „Kiez-Königin“ (FAZ) kommt zu „unter3“ zu einer Zeit, die vom Ringen um Lösungen für Energie- und Energiepreiskrise geprägt ist und in der sich die nächste Corona-Welle aufzubauen scheint. Bund und Länder stehen also weiterhin vor großen Herausforderungen, auch was die Zusammenarbeit angeht. Letzteres ist eines der Themen, die FU-Politikwissenschaftler Thorsten Faas aka @wahlforschung und phoenix-Hauptstadtkorrespondent @ErhardScherfer im Gespräch mit @FranziskaGifffey ganz besonders interessieren. Ausführlich sprechen wollen die Gastgeber aber auch über Rolle und Selbstverständnis der „Regierenden“ sowie über die bevorstehenden Neuwahlen in Berlin.