Folge #67 mit Alena Buyx
Es ist schwer zu glauben, dass sie diesen Satz wirklich gesagt hat. In ihr drin, so ist in einem Podcast des Bayerischen Rundfunks dann aber doch tatsächlich nachzuhören, sei „ein fauler Mensch, der dem Sofa entgegenstrebt“. Die universitäre und berufliche Karriere der 1977 in Osnabrück geborenen Wissenschaftlerin weist indessen andere Charaktereigenschaften aus, nämlich einen gewissen Ehrgeiz sowie die Neigung, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Mit 28 Jahren etwa schloss sie ihr Medizinstudium als Dr. med. ab, parallel dazu das Studium von Philosophie und Soziologie als Magistra Artium. Acht Jahre später folgte die Habilitation an der Uni Münster und die Lehrbefugnis für Ethik sowie für Geschichte und Theorie der Medizin. Einem größeren Kreis als der Fachwelt wurde Alena Buyx, die seit 2018 an der TU München lehrt, als Vorsitzende des Deutschen Ethikrats bekannt, vor allem im Zusammenhang mit Maßnahmen rund um die Covid-19-Pandemie. Nach Müßiggang sieht nichts davon aus.
Pause machen derzeit allenfalls die ganz großen Coronadebatten. Dass die Pandemie aber noch nicht vorbei ist, zeigte der gemeinsame Auftritt von Gesundheits- und Justizminister in der vergangenen Woche, als sie die Corona-Regeln für Herbst und Winter vorstellten. Spätestens dann wird auch der Ethikrat wieder gefragt sein. FU-Politikwissenschaftler Thorsten Faas aka @wahlforschung und phoenix-Hauptstadtkorrespondent @ErhardScherfer fragen dessen Vorsitzende Alena Buyx schon vorher: Zum Beispiel, wie offen die Politik in den vergangenen zweieinhalb Jahren für wissenschaftlicher Beratung war. Oder wie sich Gesellschaft und Politik verändert haben in dieser Zeit im Hinblick auf Solidarität und Verantwortung für andere. Und dann gibt es ja noch ein ganz neues Feld: Wie sehr nämlich die weiter steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten auch ethische Fragen aufwerfen.