Folge #51 mit Klara Geywitz
„Wir machen etwas Unerhörtes: Wir wollen, dass der Anteil der Frauen im Parlament dem Anteil in der Bevölkerung entspricht.“ So zitierte der Berliner Tagesspiegel im Februar 2019 die damalige SPD-Landtagsabgeordnete Klara Geywitz. Es ging um das Paritégesetz für Brandenburg und damit - neben der Reform der Verwaltungsstrukturen - um eines der größeren Projekte, mit denen sich die Potsdamerin in 15 Jahren als Mitglied des Landtags beschäftigte. Das Paritégesetz wurde später für verfassungswidrig erklärt, 2019 blieb aber das politisch bisher wohl herausforderndste Jahr für die ehemalige Generalsekretärin der Brandenburger SPD. Erst verlor sie ihr Landtagsmandat äußerst knapp an die Kandidatin der Grünen. Dann kandidierte sie mit Olaf Scholz um den Parteivorsitz und unterlag. Trotzdem endete das Jahr versöhnlich: Am Nikolaustag wurde sie zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt.
Mit Klara Geywitz kommt eine Politikerin zu „unter 3“, die Höhen und Tiefen kennengelert hat: sowohl was ihr eigenes politisches Leben angeht, aber auch im Hinblick auf ihre Partei, die SPD, die sich einmal mehr auf Vorsitzendensuche machen muss. Zudem dürften nur wenige Sozialdemokrat:innen mit dem mutmaßlich nächsten Kanzler der Bundesrepublik so vertraut sein wie die diplomierte Politikwissenschaftlerin. Was phoenix-Hauptstadt-Korrespondent @ErhardScherfer und FU-Politikprofessor Thorsten Faas aka @Wahlforschung aber in diesen Tagen darüber hinaus noch ganz besonders interessiert, sind @klara_geywitz Erfahrungen mit Koalitionsverhandlungen. 2018 saß sie nämlich mittendrin in den GroKo-Gesprächen zwischen SPD und Unionsparteien.