Folge #40 mit Michael Schroeren
In den 80er Jahren muss er für manche ein Alptraum gewesen sein. Die Berliner Morgenpost jedenfalls sah in Michael Schroeren und seinen damaligen Mitstreitern gar „Anarchisten“. Dabei wehrten die sich lediglich gegen die 1983 geplante Volkszählung. Das Bundesverfassungsgericht sah den Aktivisten damals übrigens im Recht, untersagte die Zählung in der geplanten Form und formulierte erstmals ein „Recht auf informationelle Selbstbestimmung“.
Aus dem Redakteur Schroeren wurde derweil der Pressesprecher Schroeren: erst für den Bundesvorstand der Grünen, dann für den Naturschutzbund Deutschland. 1998 übernahm der gebürtige Mönchengladbacher die Pressearbeit für den damaligen Bundesumweltminister Trittin, anschließend und trotz abweichendem Parteibuch für dessen Nachfolger Gabriel. Danach betreute der Diplom-Politologe die Bundestagsfraktion von Bündnis‘90/Die Grünen, bevor er noch einmal ins Umweltministerium und mit Barbara Hendricks zu einer weiteren SPD-Ministerin wechselte.
Zu „unter 3“ kommt @MSchroeren in einer Zeit, in der viel von politischer Kommunikation die Rede ist. Ein Blick des Profis auf diverse Auftritte der Bundeskanzlerin lohnt sich folglich auf jeden Fall. Wie hätte er aber ihre möglichen Nachfolger beraten, insbesondere den gelegentlich etwas sprunghaft wirkenden „Brückenlockdown“-Erfinder Laschet? Über allem stehen für FU-Politikprofessor Thorsten Faas, aka @wahlforschung, und phoenix-Korrespondent @ErhardScherfer aber Einblicke in die Welt der Pressesprecher, also in die Welt der Mittler zwischen Politik und Öffentlichkeit. Und wenn sich da jemand mit der „unter 3“-Regel auskennt, dann ganz gewiss unser Gast Michael Schroeren.