Springe direkt zu Inhalt

Rückblick: Verabschiedung von Prof. Dr. Peter Massing

Schieren, Kropp, Varwick, Massing, Boerzel, Gill

Schieren, Kropp, Varwick, Massing, Boerzel, Gill

Schieren, Kropp, Varwick, Massing, Boerzel, Gill

Schieren, Kropp, Varwick, Massing, Boerzel, Gill

Reinhardt, Breit

Reinhardt, Breit

Achor, Massing

Achor, Massing

News vom 14.06.2016

„Politische Bildung löst nicht die Probleme der Politik, das ist Aufgabe der Politik selbst.“

"Kratzer am Demokratiemodell" - eine Veranstaltung zu Ehren von Prof. Dr. Peter Massing


Um den Politikwissenschaftler und Politikdidaktiker Prof. Dr. Peter Massing nach 38jähriger Tätigkeit an der FU Berlin und 30jähriger Zusammenarbeit mit der LpB Berlin zu ehren und ihn in den verdienten (Un)Ruhestand zu verabschieden, hatten die Freie Universität Berlin und die Landeszentrale für politische Bildung Berlin am 29.4.2016 ins Rote Rathaus zu Berlin geladen. Zahlreiche Gäste sind dieser Einladung gerne gefolgt: Familienangehörige, Freunde, langjährige Weggefährten der universitären Forschung und Lehre, Mitglieder des Herausgeberkreises der Fachzeitschriften Politische Bildung und Politikum, Mitglieder der Deutschen Vereinigung für politische Bildung (DVpB), ehemalige und gegenwärtige Kolleg_innen und Mitarbeiter_innen des Otto-Suhr-Institutes und (nicht zuletzt) einige seiner Studierenden.


Thomas Gill, Leiter der LpB Berlin, Prof. Dr. Sabine Achour, Gastprofessorin im Arbeitsbereich Politische Bildung und Politikdidaktik am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin, sowie Prof. Dr. Tanja Börzel, Professorin und Leiterin der Arbeitsstelle Europäische Integration und geschäftsführende Direktorin des Otto-Suhr-Instituts, empfingen die Gäste herzlich, bevor der Dekan des Fachbereichs Politik und Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Alexander Görke, Prof. Dr. Peter Massing seine Abschieds-Urkunde überreichte.


Den wissenschaftlichen Teil der Veranstaltung eröffnete Prof. Dr. Sabine Kropp (Professorin der Arbeitsstelle Politisches System der BRD – Otto-Suhr-Institut) mit ihrem Vortrag „Föderalismus – Dauerbaustelle der deutschen Demokratie?", gefolgt von Prof. Dr. Schieren (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) mit einem Vortrag zu der Frage „Schattenboxen oder Schattenwurf? Formalität und Informalität im Dickicht des föderalen Sozialstaats“.


Die anschließende Podiumsdiskussion zur Frage "Kratzer am Demokratiemodell?", den Titel einer jüngst erschienen Ausgabe der von Prof. Dr. Peter Massing mitherausgegebenen Zeitschrift POLITIKUM aufgreifend, wurde den beiden Schwerpunkten des Wissenschaftlers Prof. Dr. Peter Massing gerecht, dem politikwissenschaftlichen ebenso wie dem politikdidaktischen. Moderiert von Prof. Dr. Johannes Varwick (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) diskutierten Prof. Dr. Stefan Schieren, Prof. Dr. Sabine Kropp, Prof. Dr. Peter Massing, Prof. Dr. Tanja Börzel und Thomas Gill darüber, für wie intakt sie die Demokratie in Deutschland und den Zusammenhalt der EU halten, sowie über die Frage, welche Schlussfolgerungen sich aus dieser Bestandsaufnahme für Bürger_innen und ihre politische Bildung ergeben. Prof. Dr. Peter Massing selbst schließt die
Podiumsdiskussion mit den Worten zur Aufgabe und Situation der Politischen Bildung: „Politische Bildung löst nicht die Probleme der Politik, das ist Aufgabe der Politik selbst.“


Im dritten Teil der Veranstaltung stand dann die Person Peter Massing im Zentrum. Humorvoll und gespickt mit persönlichen Anekdoten zeichnete sein langjähriger Mitstreiter und Freund Prof. Dr. em. Gotthard Breit (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) das Bild eines überaus kompetenten und engagierten Kollegen, der sich zwar inhaltlich wunderbar streiten, dabei aber nie verletzend werden kann:


„Seine Vernunft, verbunden mit seiner Freude an Kommunikation, bewirkt, dass Peter Massing bei aller streitbaren Auseinandersetzung rational bleibt, niemals persönlich verletzt und so um sich herum Frieden erzeugt. Das ist viel, das ist sehr viel. Doch kann seine Rationalität auch nerven. Unterhalten Sie sich nie mit ihm über Fußball. Auf die Frage nach seinem Lieblingsverein antwortete er einmal, mit sich und seinem Denkansatz sichtlich zufrieden: „Ich habe mir die Tabellen angesehen und dann den Verein gewählt, der immer gewinnt. Ich bin für Bayern München.“ So geht das nicht. Fußballfan ist man nicht nur mit Vernunft, mit Augenmaß, sondern auch und vor allem mit Leidenschaft.“


Das Schlusswort hatte schließlich der Geehrte selber. Prof. Dr. Peter Massing blickt dankbar auf seine langjährige wissenschaftliche Arbeit zurück: dankbar für das Privileg, unabhängig das erforschen zu können, wofür er wirklich brennt, und zugleich dankbar für die Unterstützung seiner Familie und seiner Freunde.


Paulina Lanäus, Rosa Siekmann und Katharina Studtmann

29 / 55