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Dr. Dominique Miething

Miething

FU Berlin

Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft

Arbeitsschwerpunkt Politikdidaktik und Politische Bildung

Lehrkraft für besondere Aufgaben

Adresse
Ihnestr. 22
Raum 207
14195 Berlin

Sprechstunde

Dienstags, 13-14 Uhr (vor Ort oder per WebEx).

Bitte melden Sie sich vorab bei mir per Email zur Terminvereinbarung

Dominique Miething ist seit Oktober 2018 Lehrkraft für besondere Aufgaben. Zuvor war er zwei Jahre als Gastdozent am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft angestellt und hat von Oktober 2017 bis September 2018 die Professur für "Politikdidaktik und politische Bildung" vertreten.

Im Juli 2016 hat er seine Promotion als Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung abgeschlossen. Im Rahmen seiner Dissertation hat Dominique Miething die transnationale Rezeption des Philosophen Friedrich Nietzsche im Anarchismus erforscht.

Nach Abschluss seines Lehramtsstudiums im Jahr 2012 hat er als Museumspädagoge im Jüdischen Museum Berlin Führungen und Workshops für Schulklassen und Erwachsene zu den Themen "Aufbruch in die Moderne: Vom Kaiserreich in die Weimarer Republik" und "Zwischen Anpassung und Selbstbestimmung: Identitätsentwürfe jüdischer Deutscher im 19. Jahrhundert" durchgeführt.

Vor seiner Rückkehr an die Universität hat Dominique Miething im Deutschen Historischen Museum an der inklusiv gestalteten Sonderausstellung "Deutscher Kolonialismus. Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart" (14. Oktober 2016 bis 14. Mai 2017) mitgearbeitet und das pädagogische Programm zu den Ausstellungen "Immer bunter. Einwanderungsland Deutschland" (21. Mai bis 16. Oktober 2016) sowie "Angezettelt. Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute" (20. April bis 31. Juli 2016) mitbetreut.

Ideengeschichte des Pazifismus
(Proseminar/Techniken wissenschaftlichen Arbeitens) (Wintersemester 2024/25)

„Von der Abschaffung des Krieges, von gänzlicher Aufhebung des Gewaltprinzipes, davon wollen die zur »Aufrechterhaltung des Friedens« waffenbrüderlich verbündeten Gewalten nichts wissen.“
(Bertha von Suttner, „Ausbreitung der Friedensbewegung“, 1896)

Das Seminar bietet die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit Schlüsseldokumenten der Friedensgeschichte. Die dafür zentralen Themen lauten: Emanzipation, Gewaltfreiheit, Gerechtigkeit, Kriegsdienstverweigerung, Kritik an Autorität, Menschenrechte, Völkerrecht, Weltföderation.

Den Auftakt bilden klassische Abhandlungen wie „Die Klage des Friedens“ (1517) von Erasmus von Rotterdam, „Der Traktat vom ewigen Frieden“ (1713) von Abbé Castel de Saint-Pierre sowie „Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf“ (1795) von Immanuel Kant. Darauf aufbauend beschäftigen wir uns mit der Idee der gewaltfreien Nicht-Zusammenarbeit. Erstens, anhand des „Diskurs über die freiwillige Knechtschaft“ (entstanden zur Mitte des 16. Jahrhunderts) des französischen Juristen Étienne de La Boétie, zweitens, am Beispiel des Konzepts ziviler Ungehorsam, welches Henry David Thoreau erstmalig 1848 im Zusammenhang mit den Bemühungen zur Abschaffung der Sklaverei (Abolitionismus) vortrug. Hierbei berücksichtigen wir außerdem die politischen Schriften der Quäkerin Lucretia Mott. Denn noch im gleichen Jahr organisierte sie die allererste Frauenrechtskonferenz in Seneca Falls, New York. Auf diese Weise steht ihr Wirken beispielhaft für die historische Überlappung der sozialen Bewegungen des Abolitionismus und Feminismus sowie der ersten Friedensgesellschaften.

Der zweite Teil des Seminars kreist um die liberalen und sozialistischen Varianten des Pazifismus und Antimilitarismus um die Wende vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert. Im Anschluss daran problematisieren wir die theoretischen Annahmen der Doktrin vom „gerechten Krieg“. Im dritten Teil des Seminars befassen wir uns mit den Gedanken des Philosophen Günther Anders und seiner Warnung vor dem „Zeitenende“, dem Atomkrieg, welche uns ebenfalls im Russell-Einstein-Manifest (1955) begegnet. Dr. Martin Luther King Jr. hält im darauffolgenden Jahrzehnt seine berühmte Rede „Beyond Vietnam“ (1967), in der er seine Kriegsgegnerschaft verdeutlicht und diesem mit seinem Engagement für die Bürgerrechtsbewegung verknüpft. Schließlich betrachten wir exemplarisch ein Plädoyer von Jessie Wallace Hughan zur gewaltfreien Verteidigung eines Landes gegen eine militärische Invasion und lernen Möglichkeiten zur sozialwissenschaftlichen Beurteilung der Effektivität und Nachhaltigkeit zivilen Widerstands für demokratischen Wandel kennen.

Demokratie, Frieden, Menschenrechte: zur Aktualität des politischen Engagements von Albert Einstein
(Projektseminar) (Sommersemester 2024)

„Wenn wir an der nicht eingeschränkten Souveränität der Staaten festhalten, so bedeutet dies nichts anderes, als dass jeder Staat sich das Recht vorbehält, seine Ziele auf kriegerischem Wege zu verfolgen. Jede Nation muss dann bereit sein für diese Eventualität; das heisst sie muss mit allen Kräften danach streben, stärker zu sein als jeder andere. Dies blosse Ziel wird unser ganzes öffentliches Leben mehr und mehr beherrschen und unsere Jugend vergiften, lange bevor es zur Katastrophe kommt. Dies dürfen wir nicht zulassen, solange noch ein Funke ruhiger Vernunft und Menschlichkeit in uns lebt. Dies allein habe ich im Sinne, wenn ich für ‚World Government‘ eintrete […]“
(Albert Einstein, Antwort auf einen offenen Brief von vier sowjetischen Wissenschaftlern, Typoskript/Manuskript, 1947, Albert Einstein Archive, 28-796, Hebrew University of Jerusalem)
“If we hold fast to the concept and practice of unlimited sovereignty of nations it only means that each country reserves the right for itself of pursuing its objectives through war-like means. Under the circumstances, every nation must be prepared for that possibility; this means it must try with all its might to be superior to anyone else. This objective will dominate more and more our entire public life and will poison our youth long before the catastrophe is itself actually upon us. We must not tolerate this, however, as long as we still retain a tiny bit of calm reasoning and human feelings. This alone is on my mind in supporting the idea of ‘World Government’ […]”
(Albert Einstein, A Reply to the Soviet Scientists, Bulletin of the Atomic Scientists, February 1948, pp. 35-37)

Das Seminar befasst sich mit der Aktualität des politischen Engagements von Albert Einstein (1879-1955) für Demokratie, Frieden und Menschenrechte. Dabei gehen wir stets aus von den Briefen, Essays, Rundfunk- und Fernsehansprachen, welche der weltberühmte Wissenschaftler hinterlassen hat. Da die in deutscher und englischer Sprache vorliegenden Originalquellen bislang nur teilweise ediert und veröffentlicht worden sind, werden wir verschiedene Möglichkeiten ihrer Erschließung kennenlernen (Albert Einstein Archive, Hebrew University of Jerusalem; „Collected Papers of Albert Einstein“, Princeton University).

Die thematischen Schwerpunkte des Seminars sollen zur Durchführung eigener Forschungsprojekte
anregen: Humanismus und Wissenschaftsethik; Friedensbewegung und Pazifismus: Kriegsdienstverweigerung, nukleare und universale Abrüstung und das Konzept einer Weltregierung; Internationale Beziehungen: Völkerbund, Vereinte Nationen, Internationales Schiedsgericht; Demokratie und Menschenrechte in der Weimarer Republik; Widerstand gegen Antisemitismus und Faschismus; Solidarität mit der Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten von Amerika – gegen Rassismus und „McCarthyism“ (Antikommunismus und Verschwörungstheorien); Auseinandersetzung mit Nationalismus und Zionismus.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden bei der Durchführung ihres eigenen Forschungsprojekts unterstützt. Zur Vorbereitung auf dieses Projekt zählt die Erarbeitung einer Präsentation zu einem der ausgewählten thematischen Schwerpunkte. Hierbei sollte die historische Kontextualisierung authentischer Dokumente sowie die Frage nach der Aktualität der aufgeworfenen Probleme und Lösungsvorschläge im Mittelpunkt stehen.

Die politische Philosophie von Leo Tolstoi
(Proseminar/Techniken wissenschaftlichen Arbeitens) (Sommersemester 2023)

„Macht ist, vom Standpunkt der Erfahrung aus gesehen, nur die Abhängigkeit, die zwischen der Willensäußerung einer Person und der Ausführung dieses Willens durch andere Personen besteht.“
„Dieses Verhältnis des Befehlenden zu dem, dem er befiehlt, ist das, was Macht genannt wird.“
(Leo Tolstoi: Krieg und Frieden. Epilog, Zweiter Teil, 1869)
“Power, from the standpoint of experience, is merely the relation that exists between the expression of some one’s will and the execution of that will by others.”
“This relation of the men who command to those they command is what constitutes the essence of the conception called power.”
(Leo Tolstoy: War and Peace. Second Epilogue, 1869)
Das Seminar ist eine Einführung in das politische Denken und Wirken des russischen Schriftstellers Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828-1910). Tolstois Eintreten für das Konzept des gewaltfreien Widerstandes wird beleuchtet vor dem Hintergrund seiner umfassenden Gesellschaftskritik an jeder Form der Gewalt und der Vergeltung: von der Todesstrafe bis hin zum Krieg, vom Gefängnis bis hin zum Tierschlachthaus. Im Seminar versuchen wir, die Vielfalt der Motive für Tolstois Gesellschaftskritik herauszuarbeiten.
Anhand ausgewählter Kurzgeschichten, Originaltonaufnahmen und sozialkritischer Schriften nähern wir uns dem Verständnis von Tolstois Philosophie, mit der er eine ethische Universalreligion zu begründen suchte, eine freiheitliche Pädagogik ohne Zwang verwirklichen, und das individuelle Gewissen sowie die Menschheitsliebe als Instanz für politische Entscheidungen endlich ernstnehmen wollte. Dabei stellen wir Bezüge her zu den wichtigsten Einflüssen auf Tolstois politisches Denken. Dies wurzelt nicht allein in seiner Auslegung des Neuen Testaments, sondern bezieht sich auf die Weisheitsschriften von Buddha und Laotse, auf die kirchenkritische Schrift „Das Netz des Glaubens“ (1440-1443) von Petr Chelcický (1390–1460) und den „Discours de la servitude volontaire“ (1549) von Étienne de La Boétie (1530-1563). Aber auch amerikanische Abolitionisten bzw. Transzendentalisten wie William Lloyd Garrison (1805-1879), Adin Ballou (1803-1890) und Henry David Thoreau (1817-1862), die sich gegen Krieg und Sklaverei engagierten, betonte Tolstoi als Vorbilder.
Auf diese Weise verorten wir Tolstoi in der Geschichte und Philosophie des Friedens (Peace History, Philosophy of Peace) und ergänzen dies durch Schlaglichter auf die Rezeption seines Denkens bei Pazifisten im russischen Zarenreich und der Sowjetunion in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Schließlich lernen wir seinen bedeutenden Briefwechsel mit dem indischen Rechtsanwalt Mohandas Karamchand Gandhi (1869-1948) kennen.

Friedensbildung - Geschichte, Theorie, Praxis
(Hauptseminar) (Sommersemester 2022 ff.)

„Déshonorons la guerre! Entehren wir den Krieg. Ein Pädagoge, der da mithilft, verdient Förderung, aber keine Verfolgung.“ (Kurt Tucholsky: „Krieg gleich Mord.“ Die Weltbühne, 19.04.1932, Nr. 16, S. 588-590).
Friedensbildung ist eine ethisch und normativ präzisierte Form politischer Bildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie zielt darauf ab, die „konstitutionelle Intoleranz“ gegen den Krieg, wie es Sigmund Freud in seinem berühmten Briefwechsel mit Albert Einstein im Jahr 1932 bezeichnete, bei allen Menschen zu fördern. Zu diesem Zweck sollen durch Friedensbildung angeregte Lernprozesse zur Überwindung von direkter, struktureller und kultureller Gewalt beitragen. Heute geschieht dies im Geiste der Vereinten Nationen und ihren zwei zentralen Bezugsdokumenten, der „Erklärung über eine Kultur des Friedens“ (1999) sowie den Bildungszielen der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Nach einer einführenden Auseinandersetzung mit den internationalen und theoretischen Grundlagen der Friedensbildung befassen wir uns vorrangig mit exemplarischen Facetten ihrer vielfältigen Praxis – Fotografien, Gedichte, Kunst und Musik gegen den Krieg; Auseinandersetzung mit der Geschichte des deutschen Kolonialismus; Friedensethik und Friedensverantwortung der Wissenschaften; Entgegenwirkung zum Prinzip des Autoritären; Beispiele von Zivilcourage. Im Rahmen des Seminars werden zahlreiche Hinweise auf Institutionen, Unterrichtsmaterial und weiteren Ressourcen für die Verknüpfung mit der eigenen pädagogischen Tätigkeit gegeben. Thematisch passende Rundgänge auf dem Campus der Freien Universität Berlin, begleitet von eingeladenen Gastreferent*innen, sowie der Besuch außerschulischer Lernorte regen zum Nachdenken über autonome Gewissensentscheidungen an.

Die politische Philosophie von Henry David Thoreau
(Proseminar/Techniken wissenschaftlichen Arbeitens) (Sommersemester 2022)

„Ist die Demokratie, wie wir sie kennen, wirklich die letzte mögliche Verbesserung im Regieren? Ist es nicht möglich, noch einen Schritt weiter zu gehen bei der Anerkennung und Kodifizierung der Menschenrechte? Nie wird es einen wirklich freien und aufgeklärten Staat geben, solange sich der Staat nicht bequemt, das Individuum als größere und unabhängige Macht anzuerkennen, von welcher sich all seine Macht und Autorität ableitet, und solange er den Einzelmenschen nicht entsprechend behandelt.“ (Henry David Thoreau: „Resistance to Civil Government“, 1849)

Das Seminar führt ein in das politische Denken und Wirken des Philosophen Henry David Thoreau (1817-1862) aus Concord, Massachusetts, jenem geschichtsträchtigen Ort, der ursprünglich, in der indigenen amerikanischen Sprachfamilie Algonkin, „Musketaquid“ („grasbedeckte Ebene“), hieß. Geprägt von griechischer und indischer Philosophie, wurde der beruflich unter anderem als Bleistiftfabrikant und Landvermesser tätige Thoreau zu einem der bedeutendsten Vertreter des Transzendentalismus, verewigt in seinem 1854 veröffentlichten Klassiker „Walden“. Wegen seines prinzipiellen Widerstands gegen die Sklaverei (Abolitionismus), erinnern wir uns heute an Thoreau vor allem als Urheber des Essays „Ziviler Ungehorsam“, den er auch aus Protest gegen den Krieg der Vereinigten Staaten gegen Mexiko (1846-1848) verfasste. Im Seminar befassen wir uns mit diesen und weiteren Schriften von Thoreau, mit wichtigen Begriffen seiner Philosophie in ihrem historischen Kontext – Bescheidenheit und Einfachheit („simplicity“), Autonomie, Eigenverantwortung und Selbstversorgung („self-reliance“), Freiheit, Gerechtigkeit, Gewissen, Natur, Wahrheit – sowie mit Aspekten der Thoreau-Rezeption bei Leo Tolstoi, Mahatma Gandhi, Dr. Martin Luther King, Jr. und Hannah Arendt.

Die politische Philosophie von Dr. Martin Luther King, Jr.
(Proseminar/Techniken wissenschaftlichen Arbeitens) (Sommersemester 2021)

"Injustice anywhere is a threat to justice everywhere", lautet ein bekanntes Credo von Dr. Martin Luther King, Jr. (1929-1968), dem Baptistenpastor, Friedensnobelpreisträger des Jahres 1964, Theologen und Soziologen aus Atlanta, Georgia. Dem Vorbild von Jesus von Nazareth und M.K. Gandhi folgend entfaltete King seine Philosophie des gewaltfreien Widerstandes gegen das Diskriminierungssystem der "Jim Crow"-Gesetze und für die vollständige Verwirklichung demokratischer Grundrechte für alle Bürgerinnen und Bürger, wie sie in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika (1776) verankert worden waren. Das darin enthaltene Versprechen, "that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness", galt jedoch auf lange Zeit nicht für den Großteil der Bevölkerung Amerikas: Frauen, Sklaven und Ureinwohner waren davon ausgeschlossen. Mit seinem Engagement setzte King, als eine herausragende Persönlichkeit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, die ihr vorausgehenden Emanzipationsschritte des 19. Jahrhunderts, z.B. Lincolns Emanzipationsproklamation von 1862, gegen Sklaverei und Unterdrückung fort. In den dreizehn Jahren seines öffentlichen Wirkens, vom Montgomery Bus Boycott im Jahr 1955 bis zu seiner Ermordung am 4. April 1968, organisierte, predigte und schrieb King gegen Armut, Rassismus und Krieg. An dieses Erbe knüpft die heute international wirkende Black Lives Matter-Bewegung mit ihrem Protest gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt an. Das Seminar führt ein in das politische Denken und Handeln von Dr. Martin Luther King, Jr. für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit.

Der Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky, Herausgeber der "Weltbühne": republikanischer Demokrat - politischer Pazifist
(Hauptseminar) (Wintersemester 2020/21)

Das Seminar führt ein in das politische Denken und Wirken des Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzky (1889 - 1938). Wir befassen uns mit seinem Demokratieverständnis, seiner organisatorischen Rolle bei den großen „Nie wieder Krieg!“-Demonstrationen nach dem Ersten Weltkrieg, seiner Haltung gegenüber der Linken in der Weimarer Republik, aber auch in Europa und darüber hinaus. Ausschnittartig beschäftigen wir uns sodann mit Ossietzkys kritischem Journalismus und seiner frühzeitigen Auseinandersetzung mit dem europäischen Faschismus von Mussolini bis Hitler. Schließlich lesen wir bedeutende Zeugnisse von Förderinnen und Förderern der internationalen Friedensnobelpreiskampagne (u.a. von Georg Bernhard, Berthold Jacob, Hilde Walter, Ernst Toller, Kurt D. Singer, Mia Leche Löfgren, Mimi Sverdrup Lunden, Willy Brandt, Kurt Tucholsky, Heinrich Mann, Thomas Mann und Albert Einstein), die den politischen Pazifisten Ossietzky würdigen sollte; es ging in den Jahren 1933 bis 1936 auch darum, das Leben des seit dem Reichstagsbrand Gefangenen der Nazis zu retten. Das Seminar schlägt eine Brücke zwischen politischer Bildung im Sinne der Friedensbildung und der Ideengeschichte des Pazifismus, z.B. durch projektorientierte Aufgaben wie die Foto-Dokumentation eines außerschulischen Lernortes, die Erstellung einer Broschüre zur "Nie wieder Krieg"-Bewegung oder die Erarbeitung eines Stadtspaziergangs zu bedeutenden Orten aus Ossietzkys Leben. Es finden außerdem Gespräche mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern statt, u.a. mit einer Repräsentantin des Carl von Ossietzky-Archivs der Universität Oldenburg.

Frauenemanzipation und Kriegsgegnerschaft in der Geschichte des politischen Denkens
(Proseminar/Methoden wissenschaftlichen Arbeitens) (Wintersemester 2019/20)

Seit dem 19. Jahrhundert haben sich Frauen – „die Hälfte der Menschheit“ (Mary Wollstonecraft, 1792; Flora Tristan, 1844; Olga Misař, 1928) – für den Frieden engagiert. Durch eigene Organisationen, Publikationen und Aktionen stritten sie ebengleich für ihre Emanzipation aus dem Patriarchat und für eine gerechte Gesellschaft. Während des Ersten Weltkriegs schließlich hielten die Teilnehmerinnen des ersten Internationalen Frauenkongresses in Den Haag (28. April bis 1. Mai 1915) die enge Beziehung zwischen feministischen und pazifistischen Ideen fest, als sie in ihren Beschlüssen zu den „Grundsätzen für einen dauernden Frieden“ erklärten:

„Da der zusammenwirkende Einfluss der Frauen aller Länder einer der stärksten Faktoren zur Vermeidung des Krieges ist, und da Frauen nur dann volle Verantwortung und wirksamen Einfluss ausüben können, wenn sie die gleichen politischen Rechte wie die Männer haben, fordern wir politische Gleichberechtigung der Frauen.“

Die rechtliche Gleichstellung mit den Männern in einigen westlichen Ländern erfolgte erst nach Kriegsende. Mitnichten bedeutete dies jedoch das Ende aller Kriege oder die vollständige Gleichberechtigung der Geschlechter. Das Seminar führt ein in die politische Ideengeschichte der Frauenemanzipation („Deklaration der Rechte der Frau und Bürgerin“, 1791; „Declaration of Sentiments“, Seneca Falls, 1848) und thematisiert die ideologische Heterogenität und die jeweiligen Betätigungsfelder unterschiedlicher Akteurinnen gegen den Krieg, darunter Bertha von Suttner, Jane Addams, Olive Schreiner, Anita Augspurg, Lida Gustava Heymann, Helene Stöcker, Rosa Luxemburg, Olga Misař, Martha Steinitz, Käthe Kollwitz, Emma Goldman, Clara Wichmann, Helena M. Swanwick, Ethel Snowden, Chrystal Macmillan und weitere. Ihre jeweiligen Friedenskonzepte stehen im Mittelpunkt. Bei der gemeinsamen Lektüre der Texte befassen wir uns stets mit den ausdrücklichen und den stillen Konstruktionen von Geschlechterbildern sowie den jeweiligen historischen Kontexten.

Ideologietheorie und politische Bildung
(Hauptseminar) (Sommersemester 2019 ff.)

Seit seiner Prägung durch Antoine Destutt de Tracy im Jahr 1792, drei Jahre nach der Französischen Revolution, ist der Begriff "Ideologie" eine untrennbar mit dem Politischen verbundene Kategorie geworden. Folgerichtig kreisten intensive Diskussionen der jungen Politikdidaktik in den 1960/70er Jahren um einen angemessenen Umgang mit Ideologien in politischen Bildungsprozessen. Warum jedoch, so könnte aus heutiger Sicht gefragt werden, ist "Ideologiekritik" letztlich nicht zu einem zentralen politikdidaktischen Prinzip geworden, ähnlich etwa dem der "Problemorientierung" oder der "Exemplarität"? Eher noch scheint nach Ende des Ost-West-Konflikts eine Gegenbewegung eingetreten zu sein: wir haben es mit einer kuriosen Abwesenheit der Kategorie in der fachdidaktischen Diskussion zu tun. Das Seminar nimmt diese Situation zum Anlass, um die Relevanz des Ideologischen für die politische Bildung wiederzuentdecken. Wir wollen gemeinsam verschiedene Ideologiebegriffe kennenlernen und sie auf ihre jeweilige Eignung hin für die Planung von Politikunterricht prüfen. Die grundlegenden Fragen des Seminars lauten: Was sind Ideologien? Wie wirken politische Orientierungen von Schüler*innen auf ihre Urteilsbildung und wie wirken eigene ideologische Einstellungen von (angehenden) Lehrer*in auf das, was politische Bildung erreichen soll? Wie könnte Ideologiekritik heute in der politischen Bildung funktionieren?

Rechtspopulismus und Rechtsextremismus als Herausforderung für die politische Bildung
(Hauptseminar) (Sommersemester 2019 ff.)

Die von den Leipziger Autoritarismus-Studien und den Bielefelder Mitte-Studien nachgewiesenen Zustimmungswerten zu rechtsextremen Einstellungen stellen alle in der politischen Bildung Tätigen vor die Schwierigkeit, ihre eigentlichen Aufgaben wahrzunehmen: das Politische für alle verständlich zu machen, die Selbstfindung eigener politischer Interessen zu ermöglichen und schließlich für diese auf demokratischem Wege und orientiert an den Menschenrechten einzutreten. Um dieser Herausforderung angemessen zu begegnen, befasst sich das Seminar mit folgenden Fragen:
Was unterscheidet den "Rechtspopulismus" vom Rechtsextremismus? Worin besteht die Anziehungskraft rechter Einstellungen für Jugendliche und Erwachsene? Was sind die geistesgeschichtlichen Ursprünge der "Neuen Rechten" und woran erkenne ich ihre heutigen ideologischen Erscheinungsformen? Worin liegen die Möglichkeiten und Probleme von neustem Unterrichtsmaterial zu diesem Themenbereich? Welche Argumentationsstrategien können in der Schule und in der politischen Bildung gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus helfen und welche Handlungsmöglichkeiten gibt es?

Theoretische Grundlagen und aktuelle Forschungsfragen der Politikdidaktik
(Hauptseminar) (Sommersemester 2018 ff.)

"[Aller politischer Unterricht] müßte [...] in Soziologie sich verwandeln, also über das gesellschaftliche Kräftespiel belehren, das hinter der Oberfläche der politischen Formen seinen Ort hat." Mit diesem Aufruf beendete Theodor W. Adorno seinen berühmt gewordenen Radiovortrag "Erziehung nach Auschwitz" (1966), der auch deshalb seine Aktualität aufbewahrt hat, weil er den für die politische Bildung wichtigen Begriff der Autonomie ethisch präzisiert, nämlich als "Kraft zur Reflexion, zur Selbstbestimmung, zum Nicht-Mitmachen." Dieser Vortrag ist einer jener Grundlagentexte, um die der erste Teil des Seminars kreist, in dem wir uns der auszugsartigen Lektüre ausgewählter Klassiker der politischen Bildung widmen. Im zweiten Teil befassen wir uns mit aktuellen Themen der politischen Bildung, z.B. Inklusion, Einsatz videographierter Unterrichtssequenzen zur Förderung der Urteilsbildungskompetenz bei Lehrkräften, kritische politische Bildung, Frieden als Zielkategorie, die Geschichtsschreibung der eigenen Wissenschaftsdisziplin.

Einführung in die politische Bildung und Politikdidaktik
(Vorlesung) (Wintersemester 2017/18)

Die Vorlesung vermittelt Grundprinzipien der politischen Bildung und lädt die Teilnehmer*innen zur Reflexion darüber ein, was politische Bildung sein sollte (normativ) und ist (deskriptiv). Dazu gehört ebenfalls eine einführende Befassung mit jener wissenschaftlichen Disziplin, die sich mit politischen Lehr- und Lernprozessen auseinandersetzt: die Politikdidaktik.

Der Schwerpunkt der Vorlesung liegt auf der Vorstellung von aktuellen und klassischen Themenfeldern der politischen Bildung: Inklusion, Demokratie- und Friedensbildung, politische Bildung in der Grundschule, Soziale Arbeit, ökonomische Bildung zwischen Affirmation und Emanzipation, Gedenkstättenpädagogik, historisch-politische Bildung mit Geflüchteten, Genderreflexivität, Rassismuskritik und postkoloniale Sensibilität, Antisemitismusprävention, außerschulische Lernorte im Politikunterricht. Diese und weitere Themen werden von eingeladenen Expert*innen aus der Praxis präsentiert und mit den Teilnehmer*innen der Vorlesung diskutiert.

Demokratietheorien in der politischen Bildung
(Hauptseminar) (Sommersemester 2017 ff.)

„Demokratiebildung“ ist eine zentrale Aufgabe der Politischen Bildung in der Schule. Was Lehrer*innen und Schüler*innen unter „Demokratie“ verstehen und welche Konsequenzen sie daraus für ihre (zukünftige) Rolle als Bürgerinnen und Bürger („les citoyens“) ziehen, wird damit notwendigerweise zum Gegenstand des Politikunterrichts. Vor allem in der Oberstufe findet schließlich eine explizite Auseinandersetzung mit Demokratietheorien statt. Um die Einbettung entsprechender Theorien in die spätere Unterrichtsplanung zu erleichtern, befassen wir uns im Seminar mit der Lektüre und erproben die exemplarische Vermittlung „klassischer“ Texte aus der politischen Ideengeschichte, die u.a. der folgende, zur Anschaffung empfohlene Band enthält: Peter Massing, Gotthart Breit, Hubertus Buchstein. „Demokratietheorien. Von der Antike bis zur Gegenwart.“ 8. Auflage. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, 2012. Erhältlich bei der Landeszentrale für politische Bildung, Berlin.

Einführung in die politische Bildung und Politikdidaktik
(Proseminar) (Wintersemester 2016/17 ff.)

Das Seminar beschäftigt sich mit Grundfragen der Politikdidaktik und legt seinen Schwerpunkt auf die ersten Schritte der Planung von Politikunterricht in der Schule. Thematisiert werden die Bedeutung des Politikbegriffs für den Politikunterricht, Analysemodelle für politische Probleme, das Modell der Politikkompetenz und seine Kompetenzdimensionen, politikdidaktische Prinzipien und Methoden. Außerdem befassen wir uns mit Inklusion sowie historischem Lernen als notwendige Dimensionen politischer Bildung. Der Besuch zweier außerschulischer Lernorte rundet das Seminar ab.

Praxissemester "Politische Bildung"
(Praktikum) (Wintersemester 2016/17 ff.)

Sie nehmen am Praxissemester an einer Berliner Schule teil, erproben Ihre während des Studiums erworbenen politikdidaktischen Kenntnisse bei der selbstständigen Planung und Durchführung von Unterricht und reflektieren nach einem Unterrichtsbesuch gemeinsam mit einer betreuenden Dozentin oder einem betreuenden Dozenten die von Ihnen gezeigte Stunde im Fach "Politische Bildung".

Die Erforschung des Antisemitismus. Geschichte, Theorie, Perspektiven
(Proseminar) (Sommersemester 2016)

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg reflektierte der Philosoph Constantin Brunner (1862-1937) über die „Antisemitenfrage“ und richtete die Aufmerksamkeit seines Lesepublikums auf den politisch organisierten Hass auf Juden und Jüdinnen, der durch deren jüngst errungene, aber fragile bürgerliche Emanzipation in Deutschland nicht überwunden ward. In seinem Buch „Der Judenhass und die Juden“ (1918) thematisierte Brunner zwei bis heute relevante Aspekte für die Erforschung des Antisemitismus: die Ursachen der Judenfeindschaft sind in den Fantasien ihrer Trägerinnen und Träger zu suchen und von ihrem Welterklärungsmuster geht eine Gefahr für die gesamte Gesellschaft aus.
Das Seminar führt in das Thema ein, indem wir uns zuerst einen (ideen-)geschichtlichen Überblick zu den Ursprüngen der Judenfeindschaft verschaffen. Der darauffolgende Teil bildet den inhaltlichen Schwerpunkt. Wir befassen uns mit ausgewählten Texten und Theorien aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen, die einen jeweiligen Beitrag zur Erforschung des Antisemitismus leisten. Dadurch sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars ein möglichst differenziertes Verständnis von den Komponenten der Judenfeindschaft gewinnen. Zu diesen Komponenten gehören vor allem langwährende Vorurteile, Verschwörungstheorien, die Konstruktion von Feind- und Selbstbildern, ein manichäisches Weltbild, religiöse Superioritätsansprüche, der Sündenbockmechanismus, die Paranoia, Rassismus und Xenophobie sowie die personifizierende Reduktion ganzer sozio-ökonomischer Systeme auf eine Menschengruppe. Während des Seminars werden wir, wo immer möglich, auf aktuelle Forschungsperspektiven eingehen.

Theorien des Pazifismus
(Proseminar) (Sommersemester 2015)

"Krieg ist zuerst die Hoffnung, daß es einem besser gehen wird, hierauf die Erwartung, daß es dem andern schlechter gehen wird, dann die Genugtuung, daß es dem andern auch nicht besser geht, und hernach die Überraschung, daß es beiden schlechter geht." (Karl Kraus, "Nachts", Aphorismen 1915)

Anlässlich des vor einhundert Jahren ausgebrochenen Ersten Weltkriegs ist das 2014 begangene "Erinnerungsjahr" noch frisch im Gedächtnis. Dabei blieb der Widerstand gegen Militär und Krieg weitgehend unerwähnt, ebenso sehr wie die dafür relevante Ideengeschichte. An diesem Punkt setzt das Seminar an und behandelt ideengeschichtliche Schlüsseltexte des Pazifismus. Es sollen zentrale Themen der Friedensbewegung aufgegriffen werden: Emanzipation, Gewaltfreiheit, Gerechtigkeit, Kosmopolitik, Kriegsdienstverweigerung, Kritik an Autorität, Menschenrechte. Klassische Abhandlungen wie Immanuel Kants "Zum ewigen Frieden" (1795) stehen am Anfang, gefolgt von grundlegenden Schriften zum zivilen Ungehorsam aus dem 19. Jahrhundert. Darauf aufbauend wird der Begriff vom "gerechten Krieg" in verschiedenen religiösen, liberalen und sozialistischen Traditionen kritisch untersucht.

Einführung in die politische Philosophie des Anarchismus
(Proseminar) (Wintersemester 2012/13)

Die Angst vor der Idee der Anarchie – Abwesenheit von Herrschaft – bewegte Thomas Hobbes dazu, seinen „Leviathan“, den abstrakten Gründungsmythos des modernen Staats, zu verfassen. In der Politikwissenschaft und der politischen Bildung hat sich diese Begründung als überaus wirkmächtige „legalistische Fiktion“ (April Carter) erwiesen. Zu beider Vorteil ist das Narrativ des Gesellschaftsvertrages rasch erzählt und vordergründig plausibel – wer möchte schon in einem Zustand permanenter Unsicherheit leben? Anarchistinnen und Anarchisten haben eine andere Sicht auf den Gesellschaftsvertrag entwickelt. Eine repräsentative Regierung, den Staat sowie das dazugehörige Gewaltmonopol weisen sie in ihrer Philosophie zurück. Stattdessen setzen sie auf politische und ökonomische Selbstorganisation zur Verwirklichung von Freiheit, Gerechtigkeit und Glück für jede*n Einzelne*n. Wie aktuell der Anarchismus ist, zeigt sich in der Tatsache, dass er inzwischen als die treibende Kraft hinter den Organisationsprinzipien der sozialen Bewegungen des 21. Jahrhunderts anerkannt ist. Auch die universitäre Auseinandersetzung mit dem Anarchismus erfährt inzwischen einen Aufschwung. Ein Symposium an der renommierten New School for Social Research in New York City rief im Jahr 2011 sogar schon einen “Anarchist Turn” aus. In diesem Zusammenhang möchte das Seminar gemeinsam mit seinen Teilnehmer*innen die politische Philosophie des Anarchismus ideengeschichtlich besichtigen und gegenwärtige Erscheinungsformen in Theorie und Praxis diskutieren.

  • Friedensbildung und Friedensgeschichte
  • Außerschulische politische Bildung und Lernorte
  • Ideengeschichte des Anarchismus und Pazifismus
  • Antisemitismus, Autoritarismus und Rechtsextremismus als Themenfelder politischer Bildung
Vorträge
9. November 2023:
"Flame of Truth": the global significance of Doukhobor Pacifism.

I International Conference on Peace Research: Perspectives and challenges for our present and future. - [Poster]
Instituto de la Paz y los Conflictos, Universidad de Granada (Spanien).

10. November 2021:
'Study War No More' - Lyrics and Photographs for Peace Education (mit Christian Bartolf).
Webinar "Peace Exhibits and Peace Education". - [Poster]
International Network of Museums for Peace, online.
25. Juni 2021:
Einleitende Gedanken über die Aktualität des Humanismus und Pazifismus von Dr. Albert Schweitzer (mit Christian Bartolf).
Fachgespräch, Filmvortrag und Originalton: "Mein Wort an die Menschen" - Entwicklungszusammenarbeit und Nord-Süd-Dialog am Beispiel des Friedensnobelpreisträgers Dr. Albert Schweitzer. - [Programm] - [Bericht]
Afrika-Haus, Berlin.
14. September 2020:
Sarvodaya as Emancipation: Ruskin - Tolstoy - Gandhi (mit Christian Bartolf).
International symposium "Sarvodaya: The Gandhian Ideal".
Department of Humanities and Social Sciences, Indian Institute of Technology Guwahati, Assam, India
. - [Programm]
21. Januar 2020:

Woher nehme ich meine Ideen für den Politikunterricht? Geschichte, Theorie und Kritik des politischen Denkens als eine Grundlage der Politikdidaktik von morgen.
Im Rahmen der Vorlesung "Einführung in die politische Bildung" (Prof. Dr. Sabine Achour).
Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin.

30. November 2019:

The No More War Movement and the Anti-Conscription Manifesto (mit Christian Bartolf).
Beyond Remembrance: Pacifism in the Aftermath of War 1919. - [Programm]
Friends House, London (United Kingdom).

22. November 2019:

Should we bulldoze the business school? Ideologie und Kritik in der Ökonomie, Politik und Wissenschaft.
Political Economy Forum: "Auf der Suche nach der »ideologiefreien« Lehre?"
Institute for Political Economy (IPE) Berlin, Harriet Taylor Mill-Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin.

4. Juli 2019:

»Seid entschlossen, keine Knechte mehr zu sein, und ihr seid frei« -- Warum die politische Bildung auf die politische Ideengeschichte angewiesen ist.
Vortragsreihe der Fachschaftsinitiative des Otto-Suhr-Instituts (FSI*OSI):
Politische Ideengeschichte im Widerstreit.
Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin.

8. Juni 2019:

Gustav Landauer and the Revolutionary Principle of Non-violent Non-cooperation (mit Christian Bartolf).
A Man for our Times? Gustav Landauer (1870-1919), Philosopher and Revolutionary
École normale supérieure de Lyon (France).

13. September 2018:

Anarchist Engagements with Nietzsche's Will to Power.
5th International Conference, Anarchist Studies Network. Thema: Decolonise!
Loughborough University (Großbritannien).

12. September 2018:
Kropotkin’s "Mutual Aid" as Trigger and Trope of Anti-Colonial Resistance.
5th International Conference, Anarchist Studies Network. Thema: Decolonise!
Loughborough University (United Kingdom).

12. Mai 2018:
Was wir von unseren Vorläufern lernen könnten: Thoreau, Tolstoi, Gandhi, King -- Anregungen aus der Ideengeschichte des gewaltfreien Widerstands für die politische Bildung (mit Christian Bartolf).
Fachschaftstagung Philosophie der Stipendiatinnen und Stipendiaten des Cusanuswerks, 10-13.5.2018, Berlin.

29. November 2017:

»Dass Sie gerade Nietzsche mit Vorliebe zu citieren belieben, ist mir als Anarchist unverständlich!« Über die Auseinandersetzung mit Nietzsches Philosophie im Anarchismus.
Nietzsche-Dokumentationszentrum, Naumburg/Saale.

12. August 2017:
Aesthetic Introspection against Authority: Nietzsche's Will to Power.
MSA 19: "Modernism Today". Jahrestagung der Modernist Studies Association.
Beurs van Berlage, Amsterdam.

19. Mai 2017:
»Unser Wille zur Macht werde Protest gegen alle Formen der Unterdrückung ...« Zur Rezeption von Friedrich Nietzsche im Anarchismus.
Bibliothek der Freien. Haus der Demokratie und Menschenrechte, Berlin.

17. Mai 2017: »Morality has no terrors for her who has risen beyond good and evil.« Über die nietzscheanische Kulturkritik im anarchistischen Feminismus.
Internationales Berliner Nietzsche-Colloquium, Technische Universität Berlin.

14. September 2016:
»A Feminist Disciple of Nietzsche.« The Case of Dora Marsden’s Unstable Anarchism.
4th International Conference, Anarchist Studies Network. Thema: Anarcha-Feminism.
Loughborough University (United Kingdom).

3. September 2014:
Overcoming the Preachers of Death: Gustav Landauer’s Reading of Friedrich Nietzsche.
3rd International Conference, Anarchist Studies Network. Thema: Anarchism and the History of Ideas.
Loughborough University (United Kingdom).

Monografie

Anarchistische Deutungen der Philosophie Friedrich Nietzsches. Deutschland, Großbritannien, USA. 1890-1947 (Baden-Baden: Nomos, 2016). - [Rezensionen 2017-2024]

Cover

Herausgeberschaft

Desiderius Erasmus: “War is sweet to those who have no experience of it …” - Protest against Violence and War (= Publication series: Exhibitions on the History of Nonviolent Resistance, No. 1, Editors: Christian Bartolf, Dominique Miething). Berlin: Freie Universität Berlin, 2022.

Erasmus von Rotterdam: „Süß ist der Krieg den Unerfahrenen …“ - Klage gegen Krieg und Gewalt (= Schriftenreihe: Ausstellungen zur Ideengeschichte des gewaltfreien Widerstands, Nr. 1, Herausgeber: Christian Bartolf, Dominique Miething). Berlin: Freie Universität Berlin, 2022.

Dr. Albert Schweitzer: "My Address to the People" - Commitment against Nuclear War (= Schriftenreihe: Ausstellungsführer der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, Nr. 61, Herausgeber:innen des Bandes: Christian Bartolf, Marion Gericke, Dominique Miething). Berlin: Freie Universität Berlin, Gandhi-Informations-Zentrum, 2020.

Dr. Albert Schweitzer: "Mein Wort an die Menschen" - Engagement gegen den Atomkrieg (= Schriftenreihe: Ausstellungsführer der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, Nr. 61, Herausgeber:innen des Bandes: Christian Bartolf, Marion Gericke, Dominique Miething). Berlin: Freie Universität Berlin, Gandhi-Informations-Zentrum, 2019.

Aufsätze, Handbuchartikel, Zeitschriftenbeiträge

"Bildung für Demokratie und Frieden – gegen Gewalt, Militär und Krieg." In: Handbuch Demokratiebildung und Fachdidaktik. Bd. 1: Grundlagen und Querschnittsaufgaben, hg. v. Sabine Achour, Matthias Sieberkrob, Detlef Pech, Johanna Zelck, Philip Eberhard (Frankfurt am Main: Wochenschau, 2025): 256-270.

"Garrison – Thoreau – Gandhi: Transcending Borders" (with Christian Bartolf and Vishnu Varatharajan). In: Toward a New Art of Border Crossing, hrsg. v. Ananta Kumar Giri, Arnab Roy Chowdhury, David Blake Willis (La Vergne, TN: Anthem Press, 2024): 83-95.

"Anarchismus und Frieden." In: Handbuch Anarchismus, hg. v. Thomas Friedrich (Wiesbaden: Springer VS, 2024).

"'Flame of Truth': the global significance of Doukhobor Pacifism" (mit Christian Bartolf). ISKRA. Voice of the Doukhobors (Canada), No. 2196 (March), No. 2197 (April) (2024): 23-29, 26-34.

"Following Leo Tolstoy’s Conscientious Objection: Conscription of the Spirit and a New Dharma of Peace Building" (mit Christian Bartolf u. Vishnu Varatharajan). In: Towards a New Dharma of Peace Building Conflict Transformations and Alternative Planetary Futures, hg. v. Ananta Kumar Giri u. Saji Varghese (Singapore: Springer, 2024): 51-64.

"Creative Contributions to Critiques of Political Economy and Moral Economy. Cooperative Settlement and Utopian Community Projects as Modes of Conviviality for Thoreau, Ruskin, Tolstoy, and Gandhi" (mit Christian Bartolf u. Vishnu Varatharajan). In: Contemporary Contributions to Critiques of Political Economy. Mapping Alternative Planetary Futures, hg. v. Ananta Kumar Giri (London/New York: Routledge, 2024): 153-168.

"'Flame of Truth': the global significance of Doukhobor Pacifism" (mit Christian Bartolf). Russian Journal of Church History, Vol 4, No 4 (Special Issue: History of Christian Peacemaking and Pacifism, Herausgeberin: Dr. Nadezhda Beliakova) (2023): 6-27.

"Sarvodaya as Emancipation: Ruskin - Tolstoy - Gandhi" (mit Christian Bartolf u. Vishnu Varatharajan). Gandhi Marg Quarterly, Vol. 45, No. 2 (2023): 191-200.

"George Woodcock (1912-1995)" (mit Christian Bartolf). In: Handbuch Anarchismus, hg. v. Thomas Friedrich (Wiesbaden: Springer VS, 2023).

"Ernst Friedrich (1894–1967)" (mit Christian Bartolf). In: Handbuch Anarchismus, hg. v. Thomas Friedrich (Wiesbaden: Springer VS, 2023).

"Leo Tolstoi (1828-1910)" (mit Christian Bartolf). In: Handbuch Anarchismus, hg. v. Thomas Friedrich (Wiesbaden: Springer VS, 2023).

"Emma Goldman (1869–1940)." In: Handbuch Anarchismus, hg. v. Thomas Friedrich (Wiesbaden: Springer VS, 2022).

"Frieden und Weltföderation" (mit Christian Bartolf). WerteJahre 2021: Frieden. Hrsg. v. Pressenetzwerk für Jugendthemen e.V., Bonn (3. August 2021).

"Thoreau—Tolstoy—Gandhi: The Origin of Satyagraha" (mit Christian Bartolf u. Vishnu Varatharajan). In: Roots, Routes and a New Awakening. Beyond One and Many and Alternative Planetary Futures, hg. v. Ananta Kumar Giri (Singapore: Springer Nature - Palgrave Macmillan, 2021): 133-148.

"Das Manifest gegen die Wehrpflicht" (mit Christian Bartolf). FriedensForum. Zeitschrift der Friedensbewegung, 33. Jg., Nr. 5 (September/Oktober 2020): 20-21.

"Friedensbildung" (mit Christian Bartolf). In: Wörterbuch Politikunterricht, hg. v. Sabine Achour / Peter Massing / Christian Meyer-Heidemann / Matthias Busch (Frankfurt am Main: Wochenschau Verlag, 2020): 85-88.

"Ideologiekritik." In: Wörterbuch Politikunterricht, hg. v. Sabine Achour / Peter Massing / Christian Meyer-Heidemann / Matthias Busch (Frankfurt am Main: Wochenschau Verlag, 2020): 116-118.

"Mahatma Gandhi's message for us in the 21st century" (mit Christian Bartolf). Social Action. A Quarterly Review of Social Trends (New Delhi), Vol. 69, No. 4 (October-December 2019): 398-405.

"Mahatma Gandhi's ideas for the world. Satyagraha, sarvodaya are core concepts of Gandhi's political philosophy" (mit Christian Bartolf). The Week (Kochi, Kerala, India), June 22, 2019.

"Gustav Landauer and the Revolutionary Principle of Non-Violent Non-Cooperation" (mit Christian Bartolf). In: The German Revolution and Political Theory, hg. v. James Muldoon / Gard Keets (London: Palgrave Macmillan, 2019): 215-235.

"Anarchist Engagements with Nietzsche's 'Will to Power'." In: Kulturrebellen. Studien zur anarchistischen Moderne, hg. v. Christine Magerski / David Roberts (Wiesbaden: Springer VS, 2019): 63-80.

"Anarchismus." In: Handbuch Politische Ideengeschichte, hg. v. Samuel Salzborn (Stuttgart: J.B. Metzler, 2018): 196-207.

"'A Feminist Disciple of Nietzsche.' The Case of Dora Marsden’s Unstable Anarchism." Anarchist Studies, Vol. 25, No. 2 (2017): 46-74.

"Exhibitions on Nonviolent Resistance: A New Medium for Peace Education" (mit Christian Bartolf). In: Nonviolence as a Way of Life: History, Theory, and Practice (Two Volumes), hg. Predrag Cicovacki / Kendy Hess (Delhi: Motilal Banarsidass Publishers, 2017): Vol. II, 514-532.

"Pjotr Alexejewitsch Kropotkin (1842-1921)." In: Staatsdenken. Zum Stand der Staatstheorie heute, hg. v. Rüdiger Voigt (Baden-Baden: Nomos, 2016): 403-409.

"Overcoming the Preachers of Death: Gustav Landauer’s Reading of Friedrich Nietzsche." Intellectual History Review, Vol. 26, No. 2 (2016): 285-304.

Lehrmaterial für die politische Bildung

"Demokratie und Autokratie." (mit Myoung-Le Seo) WOCHENSCHAU, 69. Jg., Nr. 5. Sek. II (September/Oktober 2018). 32 Seiten.

Rezensionen

"Pete Maloff (with Vera Maloff): They Called Him a Radical. The Memoirs of Pete Maloff and the Making of a Doukhobor Pacifist. Halfmoon Bay, British Columbia: Caitlin Press, 2024."

"Neues aus der Rechtsextremismusforschung." In: POLITIKUM, 7. Jg., Nr. 4: "Rechtsextremismus in und gegen Institutionen" (2021): 72-74.

"Philipp Mattern, Timo Pongrac, Tilman Vogt, Dennis Wutzke (Hg.): Abschied vom
Unzeitgemäßen? Politische Ideengeschichte im Widerstreit. Festschrift für Klaus Roth
.
Marburg: Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2019." In: Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, 333 (2019): 460-462.

"Daniel Loick: Anarchismus zur Einführung (Junius: Hamburg, 2017)." In: Anarchist Studies, Vol. 27, No. 1 (2019): 123-125.

"Antisemitism in the anarchist tradition." In: Anarchist Studies, Vol. 26, No. 1 (2018): 105-108.

"Karl Albrecht Schachtschneider: Souveränität. Grundlegung einer freiheitlichen Souveränitätslehre. Ein Beitrag zum deutschen Staats- und Völkerrecht. Berlin: Duncker & Humblot 2015." (mit Klaus Roth) In: Politische Vierteljahresschrift, 58. Jg, Heft 2 (2017): 334-336.

Poster

"Exhibitions on the History of Nonviolent Resistance" / "Ausstellungen über die Geschichte des gewaltfreien Widerstands" (mit Christian Bartolf). Präsentiert auf der 10th International Conference of Museums for Peace, Kyoto and Hiroshima (Japan), Theme: “The Role of Museums for Peace in Conveying Memories for Generations to Come”, September 16-20, 2020.

"Politische Bildung als Beitrag zur Kultur des Friedens." Präsentiert auf dem Fachbereichstag des Otto-Suhr-Instituts für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin, 16. Mai 2019.

Ausstellungen

Ideengeschichte des gewaltfreien Widerstands (mit Christian Bartolf - Wikipedia, offizielle Internetpräsenz)
Eine Ausstellungsreihe in der Peace Gallery des Anti-Kriegs-Museum (Berlin-Wedding):

  • "Brot und Rosen" - Stimmen gegen den Krieg (2019/20) - EN / DE
  • "'Die Revolution'. Rätedemokraten gegen Gewalt und Krieg 1919 / 2019" (2019) - DE
  • "Aldous Huxley: Alphabet des Friedens. Engagement gegen den Krieg" (2019) - EN
  • "'Study War No More' Fotografien und Liedverse für den Frieden" (2018) - DE / EN
  • "Henry David Thoreau: '... gib mir Wahrheit' Plädoyer für gewaltfreien Widerstand" (2017/18) - DE / EN
  • "Dr. Albert Schweitzer: 'Mein Wort an die Menschen.' Engagement gegen den Atomkrieg" (2017) - DE / EN
  • "Erasmus von Rotterdam. 'Süß ist der Krieg den Unerfahrenen ...' Klage gegen Gewalt und Krieg" (2017) - DE / EN
  • "Frieden für immer. Denkmäler gegen den Krieg" (2016) - DE
  • "Wolfgang Borchert. Sag NEIN! Testament gegen den Krieg" (2015/16) - DE
  • "'Nicht Schuld daran zu seyn.' Bilder und Gedichte gegen den Krieg" (2015) - DE
  • "Karl Kraus. Weltgericht. Polemiken gegen den Krieg" (2014) - DE
  • "Kurt Tucholsky: Nie wieder Krieg! Botschaften des Pazifismus" (2013) - DE
  • "Leo Tolstoi und die Duchoborzen. Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen" (2010/11) - DE / EN
  • "Carl von Ossietzky. Friedensnobelpreisträger, Journalist, politischer Pazifist" (2009) - DE

Lehrkräfte und Multiplikator*innen der historischen, kulturellen und politischen Bildung können CD-ROMs der Ausstellungstafeln samt Begleitmaterial von dem für Bildung gemeinnützigen Gandhi-Informations-Zentrum e.V. beziehen.