Lehrveranstaltungen im Berufsfeldbereich Politische Erwachsenenbildung am OSI im Sommersemester 2002
Nadja Damm
Ü 15345 - Medienkritik und Videoarbeit in der Politischen Bildung
Di 10-12 Uhr,
Ort: OEI/G3,
Beginn: 16.04.02
Kommentar
Medienkompetenz, Entwicklung kreativer Fähigkeiten und
demokratische Partizipation sind die Hauptziele, die mit dem
Einsatz von Videoarbeit in der Politischen Bildung verfolgt werden.
Wer lernt, selber Videobeiträge zu machen, lernt dabei
gleichzeitig, wie manipulierbar die so objektiv erscheinende
Bildberichterstattung sein kann. Und wer mit Videokamera und
schnitt umgehen kann, erhält ein Handwerkszeug, die eigenen Themen
an die Öffentlichkeit zu bringen, sei es die Stadtteil- oder
Jugendzentrumsöffentlichkeit oder auch eine breitere, z.B. in den
Offenen Fernsehkanälen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Möglichkeit,
zur Schaffung einer Gegenöffentlichkeit mit beizutragen, ist die
Videoarbeit seit der Entwicklung tragbaren Videoequipments in den
70ern eine der wichtigsten Ausprägungsformen alternativer
Medienarbeit.
Voraussetzung dafür, mittels der Videoarbeit Andere in der
Ausbildung von Medienkompetenz unterstützen zu können, ist eine
genaue Auseinandersetzung mit dem Medium Fernsehen.
Im ersten Teil des Seminars werden wir uns deshalb - anhand von
Videobeispielen und Textarbeit - mit Medienanalyse und kritik
beschäftigen. Dabei soll es vor allem um eine Analyse der Bilder
von den Anderen (MigrantInnen, Frauen, Behinderten, etc.) in der
hegemonialen TV-Berichterstattung gehen. Die Grundlage dafür werden
u.a. Texte zu feministischer und migrantischer Medienkritik
sein.
Im zweiten Teil des Seminars soll dann in die Theorie und Praxis
der Videoarbeit eingeführt werden: das umfasst sowohl die Methoden
der Videoarbeit und die Reflexion über die Rolle des/r TeamerIn
beim Einsatz von Video in der Politischen Bildung als auch den
Umgang mit Videokamera und schnitt. Die TeilnehmerInnen werden im
Laufe des Seminars eigene Videobeiträge erstellen.
Schlagwörter
- Politische Erwachsenenbildung, Außerschulische Jugendbildung, Otto-Suhr-Institut, Freie Universität Berlin