Springe direkt zu Inhalt

Einstein Center Population Diversity (ECPD)

Institution:

Freie Universität Berlin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Humboldt Universität zu Berlin, Population Europe, Berlin, Berlin-Brandenburg Academy of Science, WZB Berlin Social Science Center / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Leverhul

Projektlaufzeit:
01.04.2024 — 30.03.2030

Information

Unsere Gesellschaften werden immer heterogener und sind einem schnellen Wandel ausgesetzt, der zu einer größeren Vielfalt in der Bevölkerung führt. Demografische Veränderungen wie eine steigende Lebenserwartung und die zunehmende Vielfalt der Familien spielen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung unseren heutigen und zukünftigen Gesellschaften. Diversität wird zwar als Chance gesehen, sie birgt aber auch potenzielle Risiken von Ungleichheiten, wie Segregation, soziale Ausgrenzung oder Ungleichheiten in Bezug auf Gesundheit und Bildung. Um mit den damit verbundenen Möglichkeiten und Herausforderungen umgehen zu können, benötigen wir fundierte Kenntnisse über die komplexen Mechanismen, die die Bevölkerungsvielfalt und Ungleichheit im Laufe des Lebens bestimmen. Dies erfordert die Zusammenarbeit in einem Konsortium von Forschungseinrichtungen mit einem intersektionellen und interdisziplinären Ansatz zu der Frage, wie sich die demografische und familiäre Vielfalt auf kritische Dimensionen der sozialen und gesundheitlichen Ungleichheit auswirken kann.

Aim

Das Einstein Center Population Diversity (ECPD) untersucht die Folgen der zunehmenden Bevölkerungsvielfalt für soziale und gesundheitliche Ungleichheiten, indem es sich auf die wachsende Vielfalt der Familien konzentriert, einschließlich sich verändernder Vorstellungen und Grenzen der Familie selbst. Die Familie ist ein entscheidender, wenn nicht sogar der wichtigste Raum, an dem Ungleichheiten innerhalb und zwischen den Generationen (re-)produziert werden, in und durch die ständige Interaktion mit der Sozialpolitik, dem Arbeitsmarkt und den Bildungseinrichtungen. Daher sind veränderte Familienmuster und ­verhaltensweisen sowohl eine Ursache für die wachsende Bevölkerungsvielfalt auf gesellschaftlicher Ebene als auch ein Faktor für soziale Ungleichheit und Wohlstand auf der Ebene des Einzelnen und der Haushalte.

Das ECPD möchte disziplinäre Silos überwinden, indem es die Biomedizin und die Sozialwissenschaften miteinander verbindet, um gemeinsam die Wechselbeziehungen zwischen familiärer Vielfalt, Gesundheit, Bildung und sozialen Ungleichheiten in alternden Gesellschaften zu erforschen. Dies wird von einer Gruppe führender Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Demografie, Soziologie, Medizin, Psychologie und Gesundheitswissenschaften durchgeführt. Das ECPD ist somit in einer einzigartigen Position, um die biologischen, psychologischen, sozialen und umweltbedingten Wege und Mechanismen sowie ihre Wechselbeziehungen auf der Ebene der Familie zu untersuchen.

Angesichts der gesellschaftlichen Relevanz des Verständnisses der Wechselbeziehungen zwischen Familien- und Bevölkerungsvielfalt und den wichtigsten Ergebnissen in den Bereichen Bildung, wirtschaftlicher Wohlstand und Gesundheit aus einer Lebenslaufperspektive wird das ECPD die folgenden drei übergreifenden Forschungsziele verfolgen:

  1. Bewertung der Auswirkungen der zunehmenden Bevölkerungs- und Familienvielfalt auf soziale und gesundheitliche Ungleichheiten und Ermittlung vielversprechender Ziele und Interventionsansätze
  2. Verbesserung des Verständnisses für soziale und gesundheitliche Ungleichheiten durch die Integration von Biomedizin und Sozialwissenschaft
  3. Erfassung der sozialen und gesundheitlichen Folgen aktueller und potenzieller künftiger globaler Krisen und Veränderungen für Einzelpersonen, Familien und Gesellschaften

Das ECPD wird die Sozialdemografie in Berlin und Deutschland fest etablieren. Es wird ein breiteres konzeptionelles Verständnis dafür fördern, wie die Gesundheitsforschung, einschließlich Alterung, Behinderung, Mobilität und Sterblichkeit, sowie biologische oder epigenetische Perspektiven die Sozialwissenschaft bereichern können und umgekehrt. Durch die Verknüpfung der beiden Forschungsstränge wird das ECPD die disziplinäre Fragmentierung überwinden und zu einem umfassenderen und ganzheitlicheren Verständnis der Art und Weise beitragen, wie soziale und gesundheitliche Ungleichheiten durch anhaltende (Mega-)Trends und deren Interaktion mit dem familiären Bereich gebildet werden und so eine wissenschaftliche Grundlage für die Bewältigung der vor uns liegenden großen gesellschaftlichen Herausforderungen schaffen.