Es zählt zu den etablierten Befunden der Politikwissenschaft, politische Entscheidungsprozesse innerhalb etablierter sektoraler oder politikfeldbezogener Grenzen zu erklären. Diese "Sektoralisierung" wird einerseits auf politikfeldanalytische Faktoren wie Problemdefinitionen, Akteurskonstellationen und zentrale Konfliktlinien zurückgeführt, lässt sich aber andererseits auch durch differentia spezifika der Regierungs- und Verwaltungsorganisation verstehen. Das Seminar geht der Frage nach, wie sich Verwaltungen bei der Formulierung und Implementation von Politiken als Akteure in Politikfeldern verstehen lassen. Dazu werden exekutive Strukturen und Prozesse in ausgewählten Politikfeldern (z.B. Verbraucherpolitik, Haushaltspolitik, Klimapolitik) verglichen und diskutiert, wie diese mit anderen Akteuren des sektoralen Politiknetzwerks (z.B. Parlament, Interessengruppen) interagieren und welchen Beitrag spezialisierte Regierungs- und Verwaltungsorganisationen zu politischen Entscheidungsprozessen leisten. Ziel des Seminars ist ein vertieftes Verständnis institutioneller und policy-analytischer Problemstellungen und insbesondere deren Zusammenwirken in der Analyse aktueller Fragestellungen der Exekutivforschung.