Zur individuellen Vorbereitung auf das Seminar kann folgende Literatur herangezogen werden:

• Marschall, Stefan (2016): Parlamentarismus. Eine Einführung. 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Baden-Baden: Nomos.
• Münkler, Herfried (2012): Die rasenden Politiker. Vom absehbaren Ende der parlamentarischen Demokratie. In: Der Spiegel 29/2012, S. 100-101.
• Patzelt, Werner J. (2007): Vom Nutzen eines weiten Parlamentsbegriffs: Leitideen und institutionelle Formen des Parlamentarismus. In: Patzelt, Werner J. / Sebaldt, Martin / Kranenpohl, Uwe (Hg.): Res publica semper reformanda. Wissenschaft und politische Bildung im Dienste des Gemeinwohls. Festschrift für Heinrich Oberreuter zum 65. Geburtstag. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 224-239.

Parlamente sind weltweit verbreitet und haben eine exponierte Bedeutung für die demokratische Legitimation von politischen Systemen.„Die parlamentarische Regierungsform ist ohne Zweifel eine unwahrscheinliche Leistung unserer Zivilisation. Jene von uns, die den Parlamentarismus schätzen, sind als Politiker, Wissenschaftler und Bürger verpflichtet, stets die parlamentarische Institution zu erklären und verständlich zu machen" (Gerhard Loewenberg 2007). Hierzu soll das Seminar durch die theoretische und empirische Analyse des Parlamentarismus einen Beitrag leisten. Dem Thema wird sich im ersten Teil des Seminars aus einer theoretischen Perspektive genähert. Zunächst wird die traditionelle Unterscheidung zwischen parlamentarischen und präsidentiellen Regierungssystemen eingeführt. Anschließend werden neuere Formen der Einteilung von Parlamentarismus besprochen. Dies beinhaltet auch die Frage, welchen Einfluss direktdemokratische Verfahren auf den Parlamentarismus haben. Erweitert wird die theoretische Reflexion des Parlamentarismus um dessen aktuelle Entwicklung jenseits des Nationalstaats. Die behandelten Grundlagentexte zum Parlamentarismus sollen die nähere Betrachtung und wissenschaftliche Untersuchung ausgewählter Parlamente im empirischen Teil des Seminars theoretisch anleiten. In vergleichender Perspektive werden Ausprägungen, Bedeutung, Funktion und Grenzen des Parlamentarismus sowohl am Beispiel von nationalstaatlichen Parlamenten als auch auf transnationaler Ebene und in internationalen Institutionen untersucht. Zum Abschluss des Seminars wird die (vermeintliche) Krise des Parlamentarismus diskutiert.