PS 15161 – (GEND) Märkte ohne Grenzen? Freihandel in einer globalisierten Welt
(15161)
Typ | Proseminar |
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Dozent/in | Tobias Leeg |
Institution | Arbeitsstelle Internationale Politische Ökonomie |
Semester | WiSe 2014/15 |
Veranstaltungsumfang | |
Raum | Ihnestr. 21 Seminarraum F |
Beginn | 15.10.2014 | 10:00 |
Zeit | Mi, 10:00-12:00 Uhr |
In den vergangenen Jahrzehnten vollzog sich eine kontinuierliche Handelsliberalisierung, die zu einem rasanten Anstieg des weltweiten Austauschs von Waren und Dienstleistungen führte. Während lange Zeit der Abbau von Handelsbeschränkungen vor allem im multilateralen Rahmen der GATT/WTO vollzogen wurde, schlugen in jüngster Zeit immer mehr Staaten regionale und bilaterale Strategien zur Handelsliberalisierung ein. Im Zuge dessen erweitere sich auch das Spektrum der in Handelsabkommen enthaltenen Themen erheblich. Besonders die USA und die EU als bedeutendste Handelsblöcke der Welt treiben trotz Kritik eine weitere Handelsliberalisierung auf verschiedenen Ebenen voran. Befürworter dieser Entwicklung verweisen auf die Effizienzgewinne einer internationalen Arbeitsteilung, die durch freien Handel ermöglicht wird. Kritiker betonen hingegen die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der verschiedenen Weltregionen und bezweifeln die neoklassische These, wonach freier Handel allen Beteiligten zugutekommt. Sowohl in den Industriestaaten als auch in den Entwicklungsländern ist die Bedeutung protektionistischer Maßnahmen daher bis heute heftig umstritten.
Das Ziel des Seminars besteht darin, einen Einblick in die Diskussion um die globale Handelsliberalisierung zu gewinnen. Der Fokus liegt dabei auf den Dynamiken, die sich zwischen den beteiligten Akteuren (Staaten, internationale Organisationen, Unternehmen, Gewerkschaften, Experten und zivilgesellschaftliche Gruppierungen) ergeben. Welchen Druck- und Zugkräften unterliegt die Handelsliberalisierung, wer bestimmt die Regeln, und wer sind die Gewinner und Verlierer? Zur Beantwortung dieser Fragen wird auf die Theorien der Internationalen Politischen Ökonomie zurückgegriffen, um Motive, Prozesse und Effekte der Handelsliberalisierung zu analysieren.