Anrechenbar in folgenden Studienordnungen: Bachelor 2003, 2006; Diplom 1992, 2003, 2006, 2007

Kursbeschreibung

Im Zuge der Globalisierung und technologischer Umwälzungen hat der grenzüberschreitende Verkehr von Waren, Rohstoffen und Kapital beträchtlich zugenommen. Die Mobilität von Arbeitnehmern dagegen ist aufgrund sozialer Bindungen und gesetzlicher Einwanderungsbestimmungen nach wie vor vergleichsweise eingeschränkt. Diese Asymmetrie führt dazu, dass viele Menschen zu prekären Bedingungen arbeiten müssen. Zwangs- und Kinderarbeit, Löhne unterhalb des Existenzminimums und fehlende arbeitsschutzrechtliche Standards ermöglichen vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern extrem niedrige Produktionskosten. Indirekt führt dies auch zu einer Verschlechterung von Arbeitsbedingungen in den Niedriglohnsektoren der Industriestaaten. Hier sind insbesondere Frauen von der Zunahme informeller Arbeitsverhältnisse betroffen, in denen arbeitsrechtliche Schutzvorkehrungen nicht durchgesetzt werden.

Im Rahmen des Seminars werden verschiedene Ansätze vorgestellt, mit denen der drohenden Gefahr einer Abwärtsspirale begegnet werden soll. Hierbei handelt es sich um Konventionen der Vereinten Nationen und der Internationalen Arbeitsorganisation, Initiativen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds, aber auch um regionale oder nationale Ansätze, die auf die globale Ebene abzielen. Weiterhin werden Formen privater Selbstregulierung von Seiten der Unternehmen und Kooperationen zwischen öffentlichen und privaten Akteuren in den Blick genommen. Das Ziel des Seminars besteht darin, einen Überblick über die vielfältigen Ansätze zur weltweit verbindlichen Regulierung von Arbeitsbedingungen zu gewinnen und diese hinsichtlich ihrer Legitimität und Effektivität zu hinterfragen.

Literatur zur Veranstaltung wird im Blackboard veröffentlicht. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt. Für einen Leistungsnachweis wird darüber hinaus die Teilnahme an schriftlichen Übungen sowie eine Hausarbeit verlangt.