PS - „Good Governance“ oder „Neokolonialismus“? - Institutionenaufbau in der südlichen Hemisphäre
(15071)
Typ | Proseminar |
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Institution | Arbeitsstelle Internationale Politische Ökonomie |
Semester | SoSe 2011 |
Veranstaltungsumfang | |
Raum | Ihnestr. 21 Raum 21/E |
Beginn | 11.04.2011 |
Zeit | Mo 12:00-14:00 Uhr |
Spätestens seit Aufkommen des „Good Governance“ Diskurses in den 1990er-Jahren versuchen Internationale Organisationen, aber auch nationalstaatliche und private Akteure aus der OECD-Welt, Einfluss auf die Ausgestaltung institutioneller Strukturen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu nehmen. Unter Schlagwörtern wie „institution building“, „technical assistance“ oder „capacity building“ finden sich zahlreiche Initiativen, von denen oft angenommen wird, dass sie Regierungen in der südlichen Hemisphäre dazu befähigen, ihre Politik prozedural nach demokratischen Standards auszurichten und substanziell zur Verbesserung der Lebensverhältnisse ihrer Bürger zu beizutragen. Gleichzeitig werden diese institutionellen Unterstützungsmaßnahmen aber häufig auch als Eingriff in Souveränitätsrechte, einseitige Beförderung westlicher Vorstellungen vom „guten Regieren“ oder sogar als Fortführung imperialistischer Kolonialpolitik kritisiert.
Das Ziel des Seminars besteht darin, einen Einblick in die Debatten um den Institutionenaufbau in Entwicklungs- und Schwellenländern zu gewinnen. Dabei wird auf die Theorien der Internationalen Politischen Ökonomie zurückgegriffen, um Motive, Prozesse und Effekte hierauf bezogener Politiken zu analysieren.
Literatur zur Veranstaltung wird im Blackboard veröffentlicht. Die Bereitschaft und Fähigkeit zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.