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Politische Theorie des Datenschutzes

(15331)

TypSeminar
Dozent/inProf. Dr. Daniel Schulz
Raumonline
Zeit

Mi, 12-14 Uhr

Datenschutz ist im digitalen Zeitalter zu einem zentralen Thema geworden. Dabei ist jedoch
auffällig, dass dieser Topos in erster Linie von den Rechts- und Technikwissenschaften
diskutiert wird. Das Seminar will dagegen zeigen, welche politikwissenschaftlichen Fragen und
Probleme sich mit dem Begriff des Datenschutzes verbinden. Eine politiktheoretisch komplexe
Diskussion des Begriffes muss daher mindestens fünf Dimensionen und ihre
Wechselbeziehungen berücksichtigen: Die rechtliche Dimension stellt die Frage nach dem
Schutzgut und den normativen Regelungen des Datenschutzes. Die technische Dimension fragt
nach der materiellen Infrastruktur gesellschaftlicher Kommunikation und der Gestaltung
digitaler Informationsverarbeitung. Der politische Aspekt blickt vergleichend auf die
staatlichen Ordnungszusammenhänge und Ziele des Datenschutzes. Die ökonomische
Dimension adressiert das Problem datenbasierter Profitmodelle und das Entstehen neuer,
datenschutzrelevanter Akteure. Die soziokulturelle Perspektive zeigt schließlich Probleme des
sozialen Umgangs mit Daten auf.
Ziel des Seminars ist es, diese verschiedenen Dimension unter Rückgriff auf aktuelle Literatur
zu diskutieren und damit zu einer politikwissenschaftlichen Problematisierung der rechtlichen
und technischen Hegemonie des Datenschutzes zu gelangen. Zu fragen sein wird dabei, welche
Rolle die digital akkumulierte Wissensmacht spielt und wie ein Gewaltenteilungsregime
gesellschaftlicher Wissensmacht aussehen könnte.

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