Springe direkt zu Inhalt

Aktuelle Lehrveranstaltungen von Mitarbeiter/innen des Arbeitsbereichs

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2025

15040 Vorlesung
Politische Theorie

Prof. Dr. Dorothea Gädeke

Zeit: Dienstag, 12-14 Uhr (Erster Termin 15.04.2025)
Ort: Garystr. 35-37, HFB, Hörsaal D

Die Vorlesung bietet eine Einführung in die politische Theorie anhand eines Überblicks über einflussreiche Strömungen und Debatten politischen Denkens von den Vertragstheorien der frühen europäischen Neuzeit über politische Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert (Liberalismus, Sozialismus, Abolitionismus, Konservatismus und Faschismus) bis hin zu zeitgenössischen Kontroversen wie etwa über die Bedingungen der Freiheit oder die Überwindung von Kolonialismus.

------

15433 Seminar
Herrschaft des Rechts

Prof. Dr. Dorothea Gädeke

Zeit: Mittwoch, 12-14 Uhr (Erster Termin 16.04.2025)
Ort: Ihnestr. 22, Hörsaal G

Die Herrschaft des Rechts bezeichnet ein Regierungssystem, in dem jegliches hoheitliches Handeln auf der Grundlage von allgemeinen Gesetzen erfolgen muss. Sie verspricht, politische Macht in unpersönliche Herrschaftsformen zu überführen, und somit das Willkürpotential persönlicher Herrschaft zu unterbinden. Diese Idee der Herrschaft des Rechts als institutionelle Lösung des Problems der Beherrschung einiger Menschen durch Andere wird insbesondere innerhalb der republikanischen Tradition politischen Denkens stark gemacht. Auch in anderen Rechtstraditionen spielt diese Argumentationsfigur eine zentrale Rolle. Zugleich wird die Herrschaft des Rechts jedoch von Seiten der kritischen Theorie kritisiert als Form von Herrschaft, die unweigerlich selbst zu einer Form der Beherrschung führe. Das Seminar geht der Frage nach, inwieweit die Herrschaft des Rechts ein zentrales Element der Nicht-Beherrschung oder doch eher ein Instrument der Beherrschung darstellt. Diskutiert werden historische und zeitgenössische Texte aus verschiedenen Denktraditionen.

------

15547 Colloquium
Colloquium Political and Legal Theory

Prof. Dr. Dorothea Gädeke

Zeit: Montag, 18-20 Uhr (Erster Termin 14.04.2025)
Ort: Ihnestr. 22, Seminarraum UG 2

The colloquium Political and Legal Theory is a weekly discussion of work in progress in political and legal theory. Sessions with guest speakers who present a paper they are working on at the moment offer the opportunity for you to read work in progress from different areas of political and legal theory, to learn how to reflect on their methodological approaches and how to engage critically and constructively with theoretical texts in direct conversation with their authors. Sessions dedicated to discussing your own work in progress offer the opportunity to relate what you learn by engaging with their work in progress to your own theses, articulate and reflect on problems that you face as well as discussing conceptual frameworks and practical tips to address them. The colloquium is held in English (you may write your own thesis in German).

------

15042 Proseminar
Wehrhafte Demokratie

Prof. Dr. Markus Patberg

Zeit: Montag, 14-16 Uhr (Erster Termin 14.04.2025)
Ort: Ihnestr. 21, Hörsaal B

Der Aufstieg des autoritären Populismus hat die Frage nach wehrhafter Demokratie neu aufgeworfen. Inwiefern ist es legitim, Demokratie zu Zwecken ihrer Verteidigung einzuschränken, z.B. durch Parteiverbote? Ausgehend von Karl Löwensteins klassischer Formulierung der Idee der „militant democracy“ befassen wir uns in diesem Seminar mit zentralen Problemen wehrhafter Demokratie, die wir im Kontext der politischen Situation der Zeit ins Auge fassen. Es wird zum einen darum gehen, inwiefern zeitgenössische Gesellschaften sich im Prozess demokratischer Regression befinden, zum anderen darum, welche Maßnahmen wehrhafter Demokratie angesichts der zu beobachtenden Entwicklung aus demokratietheoretischer Sicht angemessen erscheinen. Wir werden die mögliche Rolle unterschiedlicher Akteure in Praktiken wehrhafter Demokratie betrachten (z.B. Zivilgesellschaft, politische Institutionen) und die Frage alternativer (d.h. nicht-militanter) Modi demokratischer Selbstverteidigung diskutieren.

Literatur: Müller, Jan-Werner (2012): Militant Democracy. In: Rosenfeld, Michel/Sajó, András (Hrsg.): The Oxford Handbook of Comparative Constitutional Law. Oxford: Oxford University Press, 1253-1269.

------

15431 Seminar
Governance in the Age of Artificial Intelligence

Prof. Dr. Markus Patberg

Zeit: Montag, 16-18 Uhr (Erster Termin 14.04.2025)
Ort: Ihnestr. 22, Seminarraum UG 1

Artificial intelligence (AI) is changing modern governance, both through the use of AI technologies by public authorities and through the deployment of AI in areas of society that provide the wider context of political decision-making, such as the formation of public opinion on social media. In this seminar, we will examine this development from the perspective of political theory. The focus is on the legitimacy of governance with AI and of AI. What are the potential contributions of AI to legitimate governance and how should democratic societies regulate AI innovation and deployment? Topics to be addressed include the implications of AI for the shape and functioning of contemporary institutions of (democratic) governance, the AI-driven transformation of the public sphere, and the regulation of AI through national and global governance.

Literatur: Bullock, Justin B. et al. (eds.) (2024): The Oxford Handbook of AI Governance. Oxford: Oxford University Press.

------

15043 Proseminar
Privateigentum: Zeitgenössiche Kritiken und exemplarische verfassungsrechtliche Streitfälle

Jenny Stupka

Zeit: Mittwoch, 10-12 Uhr (Erster Termin 16.04.2025)
Ort: Ihnestr. 21, Hörsaal A

Der reichste Mann der Welt mischt sich in Wahlkämpfe ein, viele Menschen in Berlin können sich angemessenen Wohnraum kaum noch leisten, die Klimakrise zwingt viele Menschen mittellos zur Flucht – in den gegenwärtig zugespitzten Konflikten geht es um Fragen des Eigentums. Seit je werden die Ungleichheit der tatsächlichen Verteilung, aber auch das private Eigentum als prinzipieller Anspruch und soziale Praxis in Frage gestellt. Gleichzeitig bleibt privates Eigentum nach verbreitetem liberalem Verständnis sowohl das notwendige Mittel, um die je eigene Freiheit realisieren zu können, als auch verdientes Resultat unserer jeweiligen individuellen Anstrengungen. Dieses Seminar soll zunächst einen Überblick über neuere Kritiken des Privateigentums verschaffen. Was ist Privateigentum und wie unterscheidet es sich von anderen Formen des Eigentums? Welche Verhältnisse zu uns selbst, zu anderen, zur Politik und zur Sache stiftet das private Eigentum und welche setzt es voraus? Auf welche Weisen lassen sich diese Verhältnisse kritisieren? Als Grundlage und wichtige Bezugspunkte erarbeiten wir zunächst die zentralen Argumente Lockes und Hegels für die Notwendigkeit und Legitimität von privatem Eigentum sowie die Grundzüge der Marxschen Eigentumskritik. Für die gegenwärtige deutschsprachige kritische Eigentumstheorie ist der Bezug auf privates Eigentum als absolutes Verfügungsrecht bestimmend, was zu Kritiken des Eigentums als Hindernis eines angemessenen Gebrauchs (Daniel Loick) und als verinnerlichter Herrschaftshaltung zur Welt (Eva von Redecker) ausgearbeitet wird. Produktiv ergänzt werden diese Perspektiven durch die englischsprachigen Debatten, in denen gegenwärtig die Verstrickungen der modernen Propertisierung mit (Siedlungs-)Kolonialismen freigelegt werden (Brenna Bhandar). Im letzten Block des Seminars wenden wir uns exemplarisch aktuellen verfassungsrechtlichen Streitfällen über Eigentumsfragen zu. Die Teilnahme setzt die Lektüre mitunter langer und eher anspruchsvoller Texte voraus. Die aktive Teilnahmeleistung erfordert eine mehrwöchige, intensive Zusammenarbeit in einer Kleingruppe.



Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2024/2025

15182 Hauptseminar
Slavery and Freedom in Political Theory

Prof. Dr. Dorothea Gädeke

Zeit: Dienstag, 12-14 Uhr (Erster Termin 15.10.2024)
Ort: Ihnestr.22, Seminarraum UG 1

Freedom is often cast as the opposite of slavery. But what exactly does that mean? And what role does (the experience of) actual slavery play in conceptualizing freedom? The seminar will start from the contrast between freedom and slavery in contemporary theories of freedom, both liberal and republican. We will then shift focus to the notion of slavery and discuss how to understand slavery and freedom against the background of actual chattel slavery. And we will explore how the notion of slavery has been used to capture other forms of unfreedom, from ‘wage slavery’ and the subordination of women to contemporary forms of ‘debt slavery’ or ‘penal slavery’. What do such analogies with slavery reveal – and what do they conceal – about freedom and unfreedom? Particular attention will be paid to reading texts from authors subjected to unfreedom, including formerly enslaved persons, to stimulate reflection on what political theories of freedom can learn from actual experiences of unfreedom. In addition to conveying knowledge about theories of freedom and slavery, the seminar will train skills in conceptual analysis and philosophical argumentation and invite critical reflection on the experiential basis of political theory. Please note: The reading material is in English, and the seminar will be conducted in English. It thus also presents an opportunity to train discussing theoretical material in English. Term papers may be written in either English or German.

------

15549 Colloquium
Colloquium Political and Legal Theory

Prof. Dr. Dorothea Gädeke

Zeit: Montag, 18-20 Uhr (Erster Termin 14.10.2024)
Ort: Ihnestr.22, Seminarraum UG 4

The research colloquium Political and Legal Theory is a weekly discussion of work in progress in political and legal theory. It is run in English; participants are expected to read the paper to be presented in advance. In the winter term 2024/25, the colloquium will collaborate with the Colloquium Practical Philosophy run by Stefan Gosepath. Readings are distributed through an email list. If you would like to participate, please send an email to: PLT[at]polsoz.fu-berlin.de

------

15041 Proseminar

Grundbegriffe der politischen Theorie: Aktuelle Debatten

Prof. Dr. Markus Patberg

Zeit: Montag, 12-14 Uhr (Erster Termin 14.10.2024)
Ort: Ihnestr. 22, Seminarraum UG 3

Das Kernthema der politischen Theorie ist das legitime Regieren: Unter welchen Bedingungen können kollektiv verbindliche Entscheidungen als anerkennungswürdig gelten? Bei der Beantwortung dieser Frage muss die politische Theorie sich stets von neuem der Aufgabe stellen, politischen Wandel zu beurteilen und – soweit möglich – rational zu rekonstruieren. Will sie dem „Zeitkern der Wahrheit“ (Benjamin) auf der Spur bleiben, muss sie ihre Grundbegriffe an die jeweiligen Umstände anpassen und mit Blick auf neue Fragestellungen weiterentwickeln. In diesem Seminar befassen wir uns mit einer Reihe von Herausforderungen, denen sich die politische Theorie aktuell widmet. Dabei geht es u.a. um Rassismus und historische Ungerechtigkeit, nicht-westliche Konzeptionen von Demokratie, ökologische Zerstörung, neue Formen politischen Widerstands und Kosmopolitismus ist einer postkolonialen Welt. Die übergreifende Frage ist, inwiefern sich unser Verständnis legitimen Regierens angesichts der thematisierten Entwicklungen wandeln muss.

Literatur: Floyd, Jonathan (2019): What’s the Point of Political Philosophy? Cambridge/Medford, MA: Polity.

------

15431 Seminar
Global Constitutionalism: Krise und Erneuerung

Prof. Dr. Markus Patberg

Zeit: Montag, 14-16 Uhr (Erster Termin 14.10.2024)
Ort: Ihnestr. 22, Seminarraum UG 2

Unter Global Constitutionalism kann man die Idee verstehen, auf der überstaatlichen Ebene Formen der Verfassung einzurichten. Dabei geht es einerseits darum, staatliche Gewalt zu begrenzen (z.B. Menschrechtskonventionen, internationale Gerichte), andererseits darum, eine legitime Grundlage für kollektives Entscheiden jenseits des Staates zu schaffen (z.B. UN-Sicherheitsrat, Europäische Union). Ausgehend von den optimistischen, zumeist kosmopolitisch geprägten Entwürfen einer Globalverfassung in den 1990er und 2000er Jahren, befassen wir uns in diesem Seminar mit der Krise und (möglichen) Erneuerung des Global Constitutionalism. Wie tragfähig ist die Idee des Global Constitutionalism angesichts der zunehmenden Kontestation zentraler Normen und Institutionen der liberalen Weltordnung sowie des Erstarkens von Nationalismus und Souveränitätsdenken? Inwiefern eignet sich Konstitutionalisierung als Antwort auf konkrete Herausforderungen, etwa technokratische emergency politics in der EU? Wer wären die legitimen Akteure und was wären legitime Verfahren einer konstitutionellen Transformation?

Literatur: Lang, Anthony F./Wiener, Antje (Hrsg.) (2023): Handbook on Global Constitutionalism. 2nd edition. Cheltenham, UK, Northampton, MA: Edward Elgar. Schließen

Scripts