Das Projekt beschäftigt sich mit dem Strukturwandel der Lokalkommunikation und den Auswirkungen dieses Wandels für die Demokratie. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass traditionelle Lokalmedien ihre Berichterstattung verknappen oder einstellen (in den USA ist bereits von ‘news deserts’ die Rede), da die Digitalisierung zu einem Rückgang der Werbegelder bei journalistischen Medien führt. Dies stellt auch Kommunen vor Schwierigkeiten, ihrem Informationsauftrag nachzukommen. Gleichzeitig sind neue journalistische Startups und kommerzielle Dienstleister für kommunale Kommunikation in den Markt eingetreten. Allerdings ist derzeit noch unklar, ob diese Projekte langfristig Bestand haben und welche Leistungen sie für die lokale Öffentlichkeit erbringen.

Aus diesem Grund analysiert das Projekt, wie sich der Strukturwandel bei den Lokalmedien und der Kommunikation von Kommen vollzieht; d.h. wie sich bestehende Organisationstypen verändern, welche neuen Typen auf den Markt eintreten, wie sich Geschäftsmodelle, journalistische Konzepte etc. wandeln und welche Auswirkungen diese Veränderungen auf die Inhalte haben. Die Beantwortung dieser Fragen soll dazu beitragen, Empfehlungen zu entwickeln, wie Rahmenbedingungen ausgestaltet werden können, um eine unabhängige lokale Öffentlichkeit in der digitalen Welt zu ermöglichen.

Das Projekt hat im Januar dieses Jahres begonnen, wird von Matthias Künzler geleitet und vom SNF – Schweizerischer Nationalfonds im Rahmen des «Nationalen Forschungsprogramms 77: Digitalisierung» gefördert. Die Laufzeit beträgt dreieinhalb Jahre. Es ist ländervergleichend konzipiert, indem innovative Lösungsansätze in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Italien und Österreich im Verbund mit Partnern von Universitäten und Hochschulen untersucht werden.