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Mediengenerationen und demografischer Wandel

Förderung:

DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft

Projektlaufzeit:
01.01.2012 — 30.06.2014

 



Woran erinnert man sich, wenn man nach „Medien“ in der eigenen Lebenserinnerung gefragt wird? Wie war das mit dem ersten eigenen Radiorekorder? Welche Rolle spielte der Fernseher zu Hause? Gab es Rituale mit Freunden, bei denen Musik, Videos oder andere Medien oder Inhalte eine Rolle spielten?

Solche und ähnliche Fragen stellen wir unseren Probanden – zuerst in einem ganz persönlichen Gespräch und später dann auch in einer Gruppe mit Gleichaltrigen. Ziel der Studie ist es, den Mediengebrauch im Alltag in verschiedenen Lebensphasen und Generationen zu untersuchen, um Zusammenhänge von Familie, sozialem Umfeld, Lebensalter und Nutzungsgewohnheiten zu ergründen.

Die Erhebungsphase wurde im Jahr 2013 abgeschlossen.

Beschreibung

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines mediensoziologisch fundierten Modells zur Beschreibung und Erklärung des in einer alternden Gesellschaft zu erwartenden Wandels von Medienkonsumentenverhalten. Der demographische Wandel wird dabei als unabhängige Hintergrundvariable und Interpretationsfolie aufgefasst. Ausgehend von der gerontologischen Kontinuitätsthese des Alterns und Bourdieus Habitus-Feld-Konzept überprüft die Studie, in welchem Maße individual- und kollektivbiographische Medienerfahrungen und -kompetenzen zur Herausbildung von (a) „Mediengenerationen“ mit spezifischen (b) „Medienhabitus“ und (c) „medialem Kapital“ führen, die auch das künftige Medienverhalten entscheidend beeinflussen. Empirisch geprüft wird, ob sich kollektivbiographisch konsistente „Mediengenerationen“ herausbilden, die ein spezifisches Medienaneignungs- und -nutzungsverhalten aufweisen. Das Projekt trägt damit zur Theorie der Medieninnovation und zum besseren theoretischen Verständnis von Medien- und Medienmarktprognosen in einer „alternden Gesellschaft“ bei. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf der individuellen Medienbiographie der „nicht-werberelevanten“ Altersgruppen „50plus“, den zukünftigen Alten. Empirisch wird im Rahmen der Studie ein innovatives mehrstufiges Design verstehender Methoden qualitativer Sozialforschung entwickelt. Leitfadeninterviews werden ergänzt mit Gruppendiskussionen im Familien- und im Alterskohortenkontext. Aneignung und Nutzung der Medien im Lebenslauf sind über diese methodische Triangulation differenzierter zu erfassen, als es bspw. die kommerzielle Nutzungsforschung auf Basis standardisierter und aggregierter Daten leisten kann.

 

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