Journalismus im Dialog zum Thema „Konstruktiver Journalismus“ – Talk ab sofort online
News vom 08.07.2024
Immer mehr Menschen vermeiden Nachrichten, das belegen verschiedene Studien. Nicht nur im Fernsehen und in der Zeitung, auch online wirken Nachrichtenmeldungen für viele zu negativ, zu skandalisierend, zu emotional. Wer aber nicht informiert ist, kann sich schwer im Alltag orientieren. Und wenn journalistische Medien Bürgerinnen und Bürger nicht mehr erreichen, verfehlen sie ihren Zweck in der Gesellschaft.
Einen Ausweg bietet der konstruktive Journalismus. Konstruktiv zu berichten bedeutet, die Informationsbedürfnisse des Publikums zu kennen, perspektivenreich, faktenbasiert und lösungsorientiert zu berichten, um so einen konstruktiven Dialog zu ermöglichen. Es geht also nicht darum, „gute“ Nachrichten zu verbreiten, sondern die demokratische Funktion des Journalismus als Feedback-Mechanismus zu nutzen, um der Gesellschaft zu helfen, sich weiterzuentwickeln und Fehlentwicklungen zu korrigieren.
Wie funktioniert konstruktiver Journalismus in der Praxis? Müssen Journalistinnen und Journalisten anders recherchieren, um konstruktiv zu berichten? Welche Themen eignen sich für eine konstruktive Berichterstattung? Warum gibt es so wenige konstruktive Formate und Medien?
Über diese und weitere Fragen rund um den konstruktiven Journalismus sprach Tong-Jin Smith, Professorin für Journalismus an der Media University of Applied Sciences Berlin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der FU Berlin, mit Sina Schwerdt, stellvertretende Redaktionsleiterin von Plan B (ZDF) im Rahmen der Sendung „Journalismus im Dialog“.
Die Sendereihe ist eine Kooperation des Center for Media and Information Literacy (CeMIL) des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU Berlin, der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und ALEX Berlin.
Die Sendung wurde am Mittwoch, 3. Juli 2024 im ALEX Livestream ausgestrahlt und ist jetzt online abrufbar.
Über Sina Schwerdt:
Sina Schwerdt hat auf Umwegen zum konstruktiven Journalismus gefunden: Schon während ihres Studiums der Politik-, Kunst- & Medienwissenschaften und Soziologie entdeckte sie ihre Leidenschaft für Dokumentations- und Reportageformate im TV. Als freie Autorin und Mitarbeiterin hat sie an Filmprojekten mitgewirkt und Dokumentationen auf dem ZDF-20:15-Sendeplatz am Dienstagabend redaktionell betreut. Danach wechselte sie in die Aktualität und war bei der Sendung „drehscheibe“ als Planerin tätig. Als sie von der Entwicklung eines konstruktiven Formats im ZDF erfuhr, war sie sofort begeistert und gehört seit Beginn der Redaktion „plan b“ an. Heute ist sie stellvertretende Redaktionsleiterin und betreut Dokumentationen der Sendereihe, außerdem verantwortet sie Sonderprojekte und Formatentwicklungen.
Über Tong-Jin Smith:
Tong-Jin Smith ist seit 1992 als Journalistin tätig, u.a. bei Welt am Sonntag, Tagesspiegel, ZDF und CSR Magazin. Sie promoviert 2002 an der Universität Heidelberg in Politikwissenschaft zu „Demokratie und Demokratisierung in Ostasien“. 2014 wird sie Lehrbeauftragte an der Dekra Hochschule Medien, 2016 Lehrkraft am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der FU Berlin und gründet dort 2019 zusammen mit Carola Richter das Center for Media and Information Literacy (CeMIL). Im gleichen Jahr wird sie an der HMKW Berlin als Professorin für Journalismus berufen. Ihr Hauptinteresse in Lehre und Forschung gilt der Nachrichten- und Informationskompetenz(bildung) sowie den Transformationsprozessen des Journalismus in der Netzwerkgesellschaft und Aufmerksamkeitsökonomie. Journalistisch liegt ihr Fokus auf Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung und Bildung.