Seit 2010/2011 zeigen sich in der Region vielfältige gesellschaftliche und politische Transformationen. In Tunesien, Ägypten, Syrien, Libyen, Yemen, Algerien, im Sudan und in anderen Ländern der Region stellten gesellschaftliche Bewegungen bestehende Regime infrage und führten signifikante Veränderungen herbei. Die Ergebnisse dieser Prozesse sind sehr unterschiedlich und entsprechen oft nicht den Hoffnungen, die viele in die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen gesetzt hatten. Ziel der Veranstaltung ist es, diese politischen Dynamiken einzuordnen, sie in ihrer Komplexität und Historizität kennenzulernen und dadurch den Blick auf „das Politische“ auszuweiten. Die Studierenden sollen in vergleichender Perspektive Grundstrukturen politischer Prozesse „von oben“ und „von unten“ analysieren und die politischen Systeme der Region verstehen. Hierbei legt die Veranstaltung insbesondere darauf wert, Autor*innen aus der Region zu Wort kommen zu lassen. Die Einübung von Techniken wissenschaftlichen Arbeitens anhand ausgewählter Beispiele steht neben der Einführung in die inhaltlichen Fragestellungen im Vordergrund. Der methodische Teil (TWA) und der inhaltliche Teil des Seminars sind eng miteinander verzahnt und können NICHT getrennt besucht oder anerkannt werden. Das Seminar richtet sich an Erstsemester aus dem BA Politikwissenschaft. Studierende aus affinen Modulen können nur teilnehmen, wenn die begrenzten Plätze (35) nicht ausgebucht sind (was aber meistens der Fall ist). Studierende affiner Module besuchen bitte ein anderes Proseminar aus dem Arbeitsbereich.