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Gewalt von oben und Gewalt von unten?: Selbstmordpraktiken, Gewaltrhetoriken und Autoritarismen im Vorderen Orient

(PS 15138)

TypProseminar
RaumIhnestr. 22 UG4
Beginn20.04.2011
Ende13.07.2011
Zeit
Mittwoch, 10-12 Uhr

Beginn: 20.04.

Der Kurs widmet sich dem Phänomen der Gewalt aus sozialpsychologischer und historisch-ethnographischer Perspektive, um die Resistenz von Autoritarismus und die Zunahme von Extremismus im arabischen Raum besser zu verstehen. Dabei bilden die Studien von Stanley Milgram sowie die Stanford-Gefängnis-Experimente um Philip Zimbardo die Grundlage um Dynamiken der Gehorsamsbereitschaft und des Konformitätsverhaltens zur Erklärung von Phänomenen wie Folter, öffentlich zelebrierten Autoritätsritualen und Linientreue zu betrachten. Der zweite Teil des Kurses beschäftigt sich mit unterschiedlichen Formen von zivilem und gewaltsamem Ungehorsam. Im Vordergrund steht die Analyse von Selbstmordpraktiken, Diskurse der Märtyrerschaft und Imaginationen von Selbstaufopferung. Zuletzt wird das Verhältnis von staatlicher Autorität und  militärischer Besatzung gegenüber Selbstmordanschlägen und veränderten Normen der Gewalt als Praxis politischen Widerstands untersucht. Der Kurs ist theoretisch ausgerichtet und historisch-ethnographisch verankert. Im Gegensatz zu Ansätzen, die soziale Praktiken der Gewalt als “Problem” verstehen und nach einer spezifischen Lösung suchen, macht es sich dieser Kurs zur Aufgabe, solche Praktiken zu depathologisieren und gegenüber anderen Zeiten, Räumen und Theorien ins Verhältnis zu setzen.