Das Ende der Strukturkategorie Geschlecht? Empirische Erfahrungen aus Ägypten
Cilja Harders – 1999
Vor dem Hintergrund der Feldforschungserfahrung der Autorin in Ägypten zum Thema "Armut und Partizipathm auf der lokalen Ebene" vertrete sie die Position, daß gerade die empirische politikwissenschaftliche Forschung auf Geschlecht als Strukturkategorie weder verzichten kann noch sollte. Aber die Autorin plädiert im Sinne von Orientalismuskritik und Dekonstruktion für einen kreativen und kritischen Umgang mit dieser Kategorie, um nicht differente weibliche Lebenswelten in eine vereinheitlichte und von Widersprüchen bereinigte Kategorie "Frau" zu überführen. Aus der Zusammenführung des interpretativen Paradigmas der Soziologie mit feministischer und ethnologischer Methodologie und Methoden lassen sich dabei fruchtbare Konzepte für die qualitative, empirische politologische Forschung gewinnen. Der Autorin nach können sie in ein feministisches Forschungsdesign überführt werden, dessen methodische und methodologische Konturen sie im Folgenden in Auseinandersetzung mit ihren konkreten empirischen Erfahrungen nachzeichnen möchte. Dabei wird sie vor allem auf Fragen der konkreten Umsetzung der Grundsätze feministischer Methodologie eingehen.