Konflikte um Migration in Europa
(15141)
Typ | Proseminar |
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Dozent/in | David Niebauer |
Zeit | Dienstag, 14:00 - 16:00 |
Wer darf sich weltweit frei bewegen und erhält Zugang zum Territorium? Wem werden Rechte zugesprochen? Inwieweit ist gesellschaftliche Teilhabe ungleich verteilt? Und wer gilt in Gemeinschaften überhaupt als zugehörig? Diese politischen Grundsatzfragen werden innerhalb der nationalstaatlich verfassten Weltordnung durch globale Migrationsprozesse fortlaufend neu aufgeworfen und zum Gegenstand von sozialen Auseinandersetzungen. Seit einigen Jahren lässt sich beobachten, wie sich infolgedessen in Europa vielfältige Konflikte um Migration entzünden und in das Zentrum öffentlicher Debatten rücken: Konflikte um die Seenotrettung im Mittelmeer, um ein menschenwürdiges Leben an den europäischen Außengrenzen, um eine europaweit einheitliche Migrationspolitik oder um die Verhältnisse im Inneren der postmigrantischen Gesellschaften. Das Seminar beschäftigt sich mit solchen diskursiven und materiellen Konfliktkonstellationen und begreift sie als umkämpfte Aushandlungsprozesse zwischen einer Vielzahl an Akteur*innen auf verschiedenen Ebenen. Hierfür erschließen wir uns zunächst konflikttheoretische Ansätze und zentrale theoretische Debatten der kritischen Migrationsforschung, insbesondere poststrukturalistische, postkoloniale und historisch-materialistische Perspektiven. Anschließend erarbeiten wir uns ausgewählte Konfliktfelder und erstellen im Rahmen von Fallstudien selbst Konfliktanalysen. Dabei soll nicht zuletzt auch unsere eigene Forschungsposition und -praxis sowie das Verhältnis von wissenschaftlicher Wissensproduktion und gesellschaftlicher Verantwortung mitreflektiert werden.