Entscheidungsverfahren in transnationalen Verwaltungen
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Typ | Proseminar |
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Dozent/in | Dr. Miriam Hartlapp |
Raum | Ihnestr. 21, 21/F |
Zeit | Do 08.00 - 10.00
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In dieser Veranstaltung steht das Innenleben der zentralen Organe der Politikgestaltung in Brüssel im Fokus. Ein Schwerpunkt liegt auf der Europäischen Kommission. Sie ist Politikinitiator und verfügt über ein Initiativmonopol bei der Formulierung von Rechtsakten, sie implementiert Gemeinschaftspolitiken und kontrolliert die Umsetzung und Anwendung europäischen Rechts auf der nationalstaatlichen Ebene und schließlich vertritt sie die EU auf dem internationalen Parkett. Ihre unterschiedlichen Funktionen machen die Arbeit der Kommission zu einem besonders spannenden Analysegegenstand. Aber auch bei Rat und Parlament geraten klassische Unterteilungen wie "Exekutive" versus "Legislative" oder "politischer Akteur" versus "auslegendes Gericht" schnell an die Grenzen ihrer Erklärungskraft. Im Seminar fragen wir deshalb: Welche politikwissenschaftlichen Konzepte helfen Entscheidungsverfahren in Kommission, Rat und Parlament zu verstehen? Wie haben sich die Institutionen historisch entwickelt und wie sind sie heute aufgebaut? Welche Interessen verfolgen die politischen Spitzen, der administrative Unterbau und seine unterschiedlichen Teile? Was bestimmt ihre unterschiedlichen Handlungsspielräume und -grenzen in ausgewählten Politikfeldern wie Binnenmarkt, Sozialpolitik und in den externen Beziehungen?
Ziel ist es, theoriegeleitet ein differenziertes Verständnis vom Innenleben von Institutionen und handelnden Akteuren im EU-System zu vermitteln. Voraussetzungen sind grundlegende Kenntnisse der europäischen Institutionen und der gängigen Integrationstheorien.
Zur Vorbereitung auf den Kurs wird empfohlen:
Hix, Simon/Høyland, Bjørn 2011: The Political System of the European Union, Houndmills/ Basingstoke.
Tömmel, Ingeborg, 2008: Das politische System der EU. 3. Auflage. München: Oldenbourg.