Einführung in die Europäisierungsforschung
(15 171)
Typ | Proseminar |
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Dozent/in | Dr. Julia Langbein |
Raum | Ihnestr. 22 / UG2 |
Zeit | Mo 10.00 - 12.00
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Die Europäische Integrationsforschung hat sich lange Zeit mit der Beschreibung und Erklärung des Integrationsprozesses auf supranationaler Ebene befasst. Seit Mitte der 1990er setzt sich die Europäisierungsforschung zunehmend mit der Wirkung des europäischen Integrationsprozesses auf innerstaatlichen Wandel auseinander. Hier stand und steht die Frage im Mittelpunkt, unter welchen Bedingungen sich innerstaatliche politics, polities und policies verändern und warum innerstaatlicher Wandel im Ländervergleich oder innerhalb eines Landes variiert. Während sich frühe Europäisierungsforschung vor allem auf die Mitgliedstaaten der EU konzentriert hat, wendete sich die Forschung nach dem Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen mit den mittel- und osteuropäischen Staaten verstärkt der Wirkung der EU auf Kandidatenländer zu. Seit der Entwicklung der Europäischen Nachbarschaftspolitik im Jahr 2004 steht nun auch zunehmend der Einfluss der EU auf die europäischen Nachbarn ohne Beitrittsperspektive im Mittelpunkt.
Das Proseminar dient der Einführung in die Europäisierungsforschung. Hierbei soll im ersten Schritt der Begriff der Europäisierung geklärt werden und institutionalistische Ansätze zur Erklärung innerstaatlichen Wandels vorgestellt werden. Im zweiten Schritt wird innerstaatlicher Wandel in den EU-Mitgliedstaaten, Beitrittskandidaten und Nachbarländern auf Grundlage dieses theoretischen Analyserahmens untersucht. Im dritten Schritt werden die analytischen Grenzen der Europäisierungsforschung diskutiert und ein Ausblick auf künftige Forschungsfragen gegeben.