Gender und Repräsentation in der EU: Entwicklungen und aktuelle Herausforderungen
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Typ | Seminar |
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Dozent/in | Prof. Dr. Miriam Hartlapp |
Sprache | Deutsch |
Raum | Garystr. 55 105 Seminarraum |
Zeit | Di 10:00 - 12:00 |
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Mit Ursula von der Leyen steht erstmals eine Frau an der Spitze der Europäischen Kommission aber Frage von Gender- und Antidiskriminierungspolitik prägen den Integrationsprozess schon seit seinem Beginn. Dieser Kurs beschäftigt sich mit Gender und Repräsentation in polity, politics und policies der Europäischen Union. In einem ersten Teil vermittelt der Kurs einen Überblick über theoretische Fragen und aktuelle empirische Befunde zur (Unter)Repräsentation ausgewählter sozialer Gruppen in den Institutionen und politischen Prozessen der EU. Ist das Europäische Parlament tatsächlich ein Vorreiter in der Abbildung unterrepräsentierter Gruppen und welche Rolle spielen dabei Parteien? Warum zeigen Frauen in der EU-Kommission nicht nur in typisch weiblichen Portfolios wie Bildungs- und Familienpolitik ‚leadership‘, sondern auch in der Außen- oder Wettbewerbspolitik? Welchen Unterschied macht es, ob im Rat Männer oder Frauen verhandeln? Im zweiten Teil des Seminars wenden wir uns der Politikgestaltung im Europäischen Mehrebenensystem zu und fragen für konkrete Politikfelder nach den Effekten von Gender und Repräsentation. Wie hat sich die Politik zur Geschlechtergleichstellung in der EU entwickelt? Was macht (ungleiche) Repräsentation mit der EU Währungs- und Wirtschaftsintegration? Welche Spezifika des politischen System der EU erleichtern oder erschweren ausgewogene Repräsentation in Prozess und Ergebnis von Politikgestaltung bspw. über den Einfluss von NGOs, Interessengruppen oder Rechtsklagen? Abschließend weiten wir den Blick und fragen nach aktuellen Reformvorschlägen und -debatten um den skizzierten Herausforderungen von Gender und Repräsentation in der EU zu begegnen. Am Ende des Seminars kennen die Studierenden theoretische Grundlage des EU-Integrationsprozess und der Politikgestaltung im EU Mehrebenensystem und können diese für konkrete Fragen von gender und Repräsentation in der EU nutzbar machen. Sie können Konzepte und empirische Befunde gegenüberstellen und diese nach funktionalen und normativen Gesichtspunkten bewerten. Voraussetzung sind grundlegende Kenntnisse der europäischen Integration und des politischen Systems der EU. Wir lesen neben Klassikern der Repräsentationsforschung vor allen Dingen aktuelle Forschungsbeiträge (mehrheitlich in Englischer Sprache). Das Seminar nutzt unterschiedliche didaktische Zugänge (u.a. Lehrenden Präsentationen, durch Fragen angeleitete Diskussion in Kleingruppen, Diskussion von Filmmaterial und andere Formen der aktiven Teilnahme wie Blogbeiträgen oder kurze Steckbriefe) und digitale Kommunikationstools (blackboard). Das Seminar findet in Vollpräsenz statt.