Der sozialliberale Proeuropäer Emmanuel Macron hat die französischen Präsidentschaftswahlen gewonnen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Fünften Republik war keine Vertreterin bzw. kein Vertreter der traditionellen Parteien in der Stichwahl vertreten. Obwohl Macron die Wahl klar gewonnen hat – nie zuvor konnte der Front National so viele Stimmen auf sich vereinen. Marine Le Pen konnte, anders als ihr Vater Jean Marie Le Pen im Jahr 2002, ein wesentlich besseres Ergebnis als im ersten Wahlgang erzielen.
Europa atmete nach dem Wahlsieg Macrons auf – die Mehrheit in der Nationalversammlung ist gesichert. Nun kommt es auf den Gestaltungswillen und die Durchsetzungskraft von Macron an, Reformen anzugehen. Diese Vorhaben stoßen in Deutschland teilweise auf Kritik, denn die Vertreter der finanzpolitischen harten Linie wollen keine finanziellen Spielräume eröffnen, auch wenn Macron die Einführung von Eurobonds ablehnt.
Welche Ursache hat der fundamentale Wandel des Wahlverhaltens in Frankreich? Bietet das Wahlergebnis Anlass zur Beruhigung oder bleibt der Front National auch weiterhin – gerade mit einer weiter auf die politische Mitte abzielenden Strategie – eine anhaltende Bedrohung? Wie sollten sich Deutschland und die EU gegenüber Präsident Macron verhalten, um die Reformvorhaben in Frankreich zu unterstützen?
Diese und weitere Fragen möchten wir mit Ihnen und den weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Gesprächsrunde diskutieren. Die Veranstaltung findet am 4. Juli 2017 von 18:30–20:30 Uhr in der Freien Universität Berlin, Henry-Ford-Bau, Hörsaal A, Garystraße, 14195 Berlin-Dahlem (U3 Freie Universität, ehem. Thielplatz) statt. Sie wird moderiert von Prof. Dr. Miriam Hartlapp (FU Berlin, OSI).
Als Referentinnen und Referenten sind eingeladen:
- I.E. Anne-Marie Descôtes, Botschafterin Frankreichs in Deutschland (angefragt)
- Pascal Thibaut, Deutschland-Korrespondent Radio France International
- Emmanuel Droit, Direktor des Centre Marc Bloch, Humboldt-Universität zu Berlin
- Felix Lennart Hake, Präsident des Deutsch-Französischen Jugendausschusses
Die Veranstaltung im Rahmen der Reihe Berliner Europa-Dialog wird kooperativ organisiert vom Dokumentationszentrum Vereinte Nationen – Europäische Union der Freien Universität Berlin, dem Europäischen Informationszentrum Berlin (Träger: Deutsche Gesellschaft e.V.) sowie der Europa-Union Berlin e.V.
Zeit & Ort
04.07.2017 | 18:30 s.t. - 20:30
Freien Universität Berlin
Henry-Ford-Bau, Hörsaal A
Garystraße, 14195 Berlin-Dahlem
U3 Freie Universität, ehem. Thielplatz