Do Legislatures Enhance Democracy in... Uganda?
Uganda befindet sich in Ostafrika und hat eine Bevölkerung von etwa 49 Millionen Menschen. Das unikamerale Parlament umfasst 426 Abgeordnete und wird nach einem einfachen Mehrheitswahlsystem (auch: First-Past-The-Post) gewählt. Gemeinsam mit unseren Partnern von Hatchile Consult Ltd. konnten wir für 87% der Parlamentarier:innen Daten erheben.
Was wurde herausgefunden?
- ⑴ Etwa 37% der Abgeordneten sind zum ersten Mal ins Parlament gewählt wurden - das ist der geringste Anteil aller analysierter Parlamente
- ♂ Über 63% der Abgeordneten sind männlich - das ist der höchste Frauananteil aller analysierter Parlamente
- ✐ Über 95% der Abgeordneten haben mindestens einen Universitäts-Abschluss - das ist der mit Abstand höchste Anteil aller analysierter Parlamente
- ☽ Beinahe alle Abgeordnete (83%) sind zwischen 40 und 69 Jahre alt - 12 % sind jünger als 39 Jahre
Wählerwille versus Rolle als Abgeordneter?
In Ugande geben die meisten Abgeordneten an, dass Wähler:innen von ihnen besonders die Bereitstellung öffentlicher und privater Güter erwarten. In Bezug auf die Bereitstellung privater Güter (28%) ist dies im Vergleich mit den anderen Ländern besonders. Gleichzeitig - wie in den anderen Fällen ebenfalls beobachtet - sehen die Abgeordneten die Gesetzgebung als ihre wichtigste Funktion an (81%).
Die Arbeit im Parlament: Kooperation oder Opposition versus Regierung?
Wer spricht eigentlich mit wem? Die Ergebnisse des Projekts zeigen, dass Abgeordnete (im Netzwerkdiagramm symbolisiert durch Punkte) besonders über Parteigrenzen hinweg miteinander sprechen und kooperieren. Diese Tendenz ist u.a. in Uganda am stärksten ausgeprägt: es gibt extrem viel Austausch und Kooperation zwischen Oppositions- und Regierungsparteien. Eine derartig starke Verflechtung der beiden Gruppen konnte - auch unter Betrachtung der Größe des ugandischen Parlaments - in der Form in anderen Ländern nicht beobachtet werden.