Dr. Friederike Beier
Arbeitsbereich Gender and Diversity
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Sprechstunde
Nach Absprache Dienstags oder Donnerstags (Termine bitte per Email vereinbaren)
Raum 218, Ihnestraße 22, 14195 Berlin oder online bei Webex: https://fu-berlin.webex.com/meet/friederike.beier
Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) am Arbeitsbereich Gender & Diversity am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft. Im Juni 2023 habe ich in der Politikwissenschaft zu dem Thema 'Divide and Govern. The Global Quantification and Governing of Re_Productive Labor and Time' promoviert. In meiner Dissertation habe ich mich mit der Frage beschäftigt wie Quantifizierung geschlechtsspezifische Machtverhältnisse (re)produziert. Durch eine Foucaultschen genealogische Diskursanalyse habe ich die Entstehung und Transformation der globalen Quantifizierung von re_produktiver Arbeit und Zeit bis zu den ersten Quantifizierungen von Arbeit im 17. und von Zeit im 19. Jahrhundert zurück verfolgt.
In meiner Forschung beschäftige ich mich mit feministischer Staatstheorie, Zeittheorien und Zeitpolitik und dem Zusammendenken von queertheoretischen, dekolonialen und materialistischen feministischen Theorien. Ich bin Mitherausgeberin der femina politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft und gebe bei Unrast Bücher zu den Theorien und Kämpfen sozialer Reproduktion sowie zu materialistischem Queer-Feminismus heraus.
Kurz-CV:seit Juli 2024: Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) am Arbeitsbereich für Gender & Diversity am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft
Juni 2023 Promotion in der Politikwissenschaft. Titel des Dissertationsprojektes: Divide and Govern. The Global Quantification and Governing of Re_productive Labor and Time (Note: summa cum laude)
seit 2023 Mitherausgeberin der femina politica. Zeitschrift für feminitische Politikwissenschaft: https://www.budrich-journals.de/index.php/feminapolitica
seit Mai 2023 Koordinatorin der Diversity AG des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften
04/2019-07/2019 Visiting Scholar an der New York University, New York, USA
08/2018 - 06/2023 Research Affiliate an der Berlin Graduate School for Global and Transregional Studies (BGTS): https://www.scripts-berlin.eu/birt/bgts/
seit 12/2016 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich für Gender & Diversity am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft
2015/16 Nationale Expertin in beruflicher Weiterbildung im Bereich Gender und Menschenrechte in der EU Kommission (DG DEVCO)
2013-2016 Regierungsrätin und Mitarbeiterin des Berliner Senats (Gleichstellungspolitik, politische Bildung, Berliner Wahlen)
2012-2013 Frauenbeauftragte der Alice Salomon Hochschule Berlin
2011 Abschluss als Diplom Sozialwissenschaftlerin. Titel der Diplomarbeit: Gender Lost in Translation Gender Mainstreaming-Konzepte in der Entwicklungspolitik und ihre Übersetzung auf den kambodschanischen Kontext
2009 Forschungsaufenthalt in Pnom Penh, Kambodscha
2008 Auslandssemester an der University of Ghana
2005-2011 Studium der Sozialwissenschaft (Politikwissenschaft, Soziologie und Sozialpsychologie) an der Universität Hannover
15611: Intersektionalität und Antisemitismus
Sommersemester 202415641a: Gender 4.0? Geschlechterverhältnisse in der digitalisierten Arbeitswelt (Teil 2)
15142: Feministische Manifeste. Einführung in die Geschichte und Theorien des Feminismus
Wintersemester 23/2415611 Seminar: The Debt is Owed to Us. The Political Economy and Practice of Debt and Dispossession (mit Jule Govrin)
15641 Projektseminar Gender 4.0? Geschlechterverhältnisse in der digitalisierten Arbeitswelt (Teil 1)
Somersemester 2315612: Deconstructing Eurocentrism: Decolonial Perspectives on Gender, Knowledge and Power
15602: Staat, Macht und Geschlecht: Materialistische und queer-feministische Staatstheorien
Sommersemester 2215147: GEND materializing feminism. Grundlagen eines materialistischen Queer-Feminismus
Wintersemester 21/2215147: (GEND) Zeit, Politik und Geschlecht. Feministische Perspektiven auf Zeitpolitik
Sommersemester 2115502: Theorien der Sozialen Reproduktion
Wintersemester 19/2015006: (PS/MWA) Einführung in die feministische Staatstheorie Teil 1
15006a: (PS/MWA) Einführung in die feministische Staatstheorie Teil 2
Wintersemester 18/19(15213) (GEND) Globale Gouvernementalität, Biopolitik und Geschlecht
(15331) Aktuelle Gesellschaftskritik nach Foucault
Sommersemester 18(15324) (GEND) Globale Zeitpolitik und Ungleichheit
Wintersemester 17/18(15210) Feministische Staatstheorie im Anschluss an Marx und Foucault
Sommersemester 17(15131) (GEND) Gender politics and feminist interventions in global governance
Wintersemester 16/17:Von der Hausarbeits- zur Care-Debatte: Einführung in die feministische politische Ökonomie
Sommersemester 13- Gender goes Mainstream – Zur Institutionalisierung von Gender in der Entwicklungspolitik an der Humboldt Universität zu Berlin, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien.
- Einführung in die Gender und Queer Studies an der Alice Salomon Hochschule Berlin, Studiengang Soziale Arbeit.
PhD thesis: Divide and Govern. The Global Quantification and Governing of Re_productive Labor and Time
Indicators and statistics are increasingly used by international organizations to quantify social issues. The feminist issue of re_productive labor is quantified through time use surveys and measured through indicators. While most feminist scholars welcome this development, literature on governing by numbers suggests investigating quantification systems for their knowledge and power effects. This research project questions the rationality of ‘measuring what counts’ as an instrument of government and asks how quantification (re)produces gendered power relations. It theorizes quantification systems as dividing techniques and applies a queer-feminist and decolonial Foucauldian research framework. A Foucauldian genealogical discourse analysis traces the emergence and transformation of the global quantification of re_productive labor and time back to the first quantifications of labor in the 17th century and time use surveys in the 19th century. It focuses primarily on policy documents by the League of Nations and the United Nations and analyzes quantification as international governing techniques, as well as their inscribed knowledges. I argue that quantification produces divisions and hierarchies that are based on Eurocentric and patriarchal knowledges. The analysis of power effects of quantification shows how re_productive labor is devalued, thereby exacerbating gendered as well as global inequality relations.
Weitere Forschungs- und Lehrinteressen:
- Materialistischer Queer-Feminismus
- Feministische Staatstheorie
- Zeitpolitik und Zeitgerechtigkeit
- Soziale Reproduktion/ Care-Arbeit
- Gender in Global Governance
- Queer-feministische und dekoloniale Theorien
- Regierung der COVID Pandemie
Publikationen
Sammelbände und SchwerpunkthefteBeier, Friederike, Gülay Çağlar und Patricia Graf (2023): Sorge in Zeiten der Pandemie. femina politica, 32(1)
Beier, Friederike (2023): Materialistischer Queerfeminismus. Theorien zu Geschlecht und Sexualität im Kapitalismus. Unrast (zweite Auflage 2024).
Beier, Friederike, Lisa Yashodhara Haller und Lea Haneberg (2018): materializing feminism. Positionierungen zu Ökonomie, Staat und Identität. Unrast (dritte Auflage 2023).
Beier, Friederike (2019-2023): Herausgabe der Reihe Theorien und Kämpfe der Sozialen Reproduktion. Unrast.
Beier, Friederike (2023): Reproduktive (UN)Gerechtigkeit. Kontinuitäten und Divergenzen in der Reproduktionspolitik der Vereinten Nationen seit 1945, Psychologie und Gesellschaftskritik, 88(4), 383-407.
Beier, Friederike, Gülay Çağlar und Patricia Graf (2023): Feministische und dekoloniale Perspektiven auf Corona und Care – Einleitung, femina politica, 32(1), 9-24: open acess
Beier, Friederike (2022): Kinder, Küche, COVID – Materialistisch-feministische staatstheoretische Perspektiven auf die Regierung von Care-Arbeit in der Pandemie, Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. 31(1), 87-95. open access
Beier, Friederike, Gülay Çağlar (2020): Depoliticising Gender Equality in Turbulent Times: The Case of the European Gender Action Plan for External Relations. In: Political Studies Review, 18(3), 426-443.
Beier, Friederike (2020): Klasse, Geschlecht und die globale Regierung der sozialen Reproduktion. In: Philosophische Gespräche. Klassenpolitik. Erneuerung, Erweiterung, Entgrenzung. 63(1).
Beier, Friederike (2019) Feministisch Streiken. Ein Bericht über den Frauen*streik 2019, Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 28(1), 121-124. open acess
Beier, Friederike (2018): Marxist Perspectives on the Global Enclosures of Social Reproduction. In: tripleC: Communication, Capitalism & Critique. 16(2), 546-561: open access
Beier, Friederike (2015): Care-Seiten der Utopie. In: Quer- das Gendermagazin der Alice Salomon Hochschule Berlin. Ausgabe 21/2015
BuchbeiträgeBeier, Friederike und Lisa Yashodhara Haller (2024): Materialistischer Feminismus. In: Klapeer, Christine M. et. al. (Hg.) Handbuch Politik und Geschlecht. Barbara Budrich, 1-11. open acess
Beier, Friederike (2024): Arbeit, Staat und die Techniken der Macht: Intersektionale und (neo-)koloniale Machteffekte transnationaler Arbeitsstatistiken. In: Sauer, Birgit and Gundula Ludwig (Hg.): Das kälteste aller kalten Ungeheuer? Annäherungen an intersektionale Staatstheorie. Campus, 139-158.
Beier, Friederike (2023): Für einen materialistischen Queerfeminismus als Theorie und Praxis gegen Patriarchat, Heterosexismus und Kapitalismus. In: Beier, Friederike (Hg.) Materialistischer Queerfeminismus. Theorien zu Geschlecht und Sexualität im Kapitalismus. Unrast, 7-23. Link
Beier, Friederike (2023): Gesellschaft ohne Geschlecht? Grundrisse einer geschlechtslosen und sorgezentrierten Gesellschaft. In: Beier, Friederike (Hg.) Materialistischer Queerfeminismus. Theorien zu Geschlecht und Sexualität im Kapitalismus. Unrast, 207-223.
Beier, Friederike (2022): Vorwort. In: Mariarosa Dalla Costa: Frauen und der Umsturz der Gesellschaft. Unrast: Münster.
Beier, Friederike (2021): Vorwort. In: Silvia Federici: Revolution at Point Zero. Hausarbeit, Reproduktion und feministischer Kampf. Unrast: Münster.
Beier, Friederike und Lisa Yashodhara Haller (2024): Materialistischer Feminismus. In: Klapeer, Christine M. et.al. (Hg.) Handbuch Politik und Geschlecht. Barbara Budrich, 1-11. open acess
Beier, Friederike (2024): Arbeit, Staat und die Techniken der Macht: Intersektionale und (neo-)koloniale Machteffekte transnationaler Arbeitsstatistiken. In: Sauer, Birgit and Gundula Ludwig (Hg.): Das kälteste aller kalten Ungeheuer? Annäherungen an intersektionale Staatstheorie. Campus, 139-158.
Beier, Friederike (2023): Für einen materialistischen Queerfeminismus als Theorie und Praxis gegen Patriarchat, Heterosexismus und Kapitalismus. In: Beier, Friederike (Hg.) Materialistischer Queerfeminismus. Theorien zu Geschlecht und Sexualität im Kapitalismus. Unrast, 7-23.
Beier, Friederike (2023): Gesellschaft ohne Geschlecht? Grundrisse einer geschlechtslosen und sorgezentrierten Gesellschaft. In: Beier, Friederike (Hg.) Materialistischer Queerfeminismus. Theorien zu Geschlecht und Sexualität im Kapitalismus. Unrast, 207-223.
Beier, Friederike (2022): Vorwort. In: Mariarosa Dalla Costa: Frauen und der Umsturz der Gesellschaft. Unrast: Münster.
Beier, Friederike (2021): Vorwort. In: Silvia Federici: Revolution at Point Zero. Hausarbeit, Reproduktion und feministischer Kampf. Unrast: Münster. Link
Beier, Friederike; Lisa Yashodhara Haller und Lea Haneberg (2018): Plädoyer für einen materialistischen Feminismus. In: materializing feminism. Positionierungen zu Ökonomie, Staat und Identität, Unrast, Münster.
Beier, Friederike (2018): Soziale Reproduktion, doppelte Landnahme und internationale Politik. In: Friederike Beier, Lisa Yashodhara Haller, Lea Haneberg (Hg.): materializing feminism. Positionierungen zu Ökonomie, Staat und Identität, Unrast, Münster.
Buchbesprechungen, KonferenzberichteBeier, Friederike (2023): Feministische Perspektiven auf Elternschaft. Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 32(2).
Beier, Friederike (2021): Anna Hartmann: Entsorgung der Sorge. Geschlechterhierarchie im Spätkapitalismus. Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 30(1).
Wissenschaftliche Konferenzen und Workshops2024: "The Biopolitical Governing of Reproductive Labor: A Feminist Foucauldian and Marxist Perspective on Social Reproduction and the State(s)." International Symposium: Foucault and Marx: Ambivalences, Legacies, and Future Struggles. Universität Wien.
2024: "Der Wert von Care in feministischen Bewegungen." Autor*innenworkshop Care in Bewegung, Jena (geplante Veröffentlichung im Special Issue Soziale Bewegungen 2025)
2024: "Temporalities of Relations: a Decolonial Queer-Feminist Approach to IR & Relationality and the Value of Care Lost in Quantification. Power Effects of the Quantification of Re_productive Labor by International Organizations". International Studies Association (ISA), San Francisco
2023: "The International Quantification of Labor in the Long 19th Century: Dividing Techniques and Gendered Governing Effects" Author Workshop ‘Projects and Politics of the International in the Long 19th Century’, Erfurt (edited volume geplant)
2023: "Feminist Chronopolitics and the Temporality of Care". Author Workshop ‘When is Democracy? Towards a Political Theory of Time’, Münster (Special Issue Democratic Theory 02/2026 geplant)
2021: "Care Regimes, Capitalism and COVID-19: Feminist Perspectives on the Governance of Care during the Corona Pandemic" (zusammen mit Prof. Dr. Gülay Çağlar). Northern European Conference on Emergency and Disaster Studies (NEEDS), online
2019: "The Appropriation of Feminist Knowledge through the Recognition of Social Reproduction". New School Graduate Conference ‘Radical Democracy’, New York
2019: "Social Reproduction and the Global Theft of Time". Anthropology Graduate Conference ‘Theft’ at the New School, New York
2018: "The Measurement of Social Reproduction as Governing Technology of Gender". Pan-European Conference on International Relations (ISA PEC), Prag
2018: "Global Governmentality of Gender through Indicators and Time Use Surveys". European Consortium for Political Research (ECPR), Hamburg