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„The Deserving Rich“ – eine Analyse der (Re-)Produktion von Reichtum

The Deserving Rich

The Deserving Rich

2023-2027 | Freie Universität Berlin und Technische Universität Dortmund | finanziert von der Volkswagenstiftung |

„The Deserving Rich“ – eine Analyse der (Re-)Produktion von Reichtum ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt über Reichtum in Deutschland unter Beteiligung der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Dortmund

Die Entstehung von Reichtum und Vermögensungleichheit in Deutschland sind die Themen dieses interdisziplinären Forschungsprojekts. Das Forschungsteam nimmt insbesondere die deutsche Erbschaftsteuer und Wirtschaftseliten in den Blick. Dabei untersuchen die Forschenden Diskurse und Narrative zu verdientem und unverdientem Reichtum in der Bundesrepublik. Die interdisziplinäre Forschung verknüpft gesellschaftspolitische, philosophisch-analytische und empirische Ansätze miteinander. Das Projekt ist auf vier Jahre ausgelegt und trägt den Titel „The Deserving Rich – A Multi-Disciplinary Analysis of the (Re-)Production of (German) Wealth“. Gefördert wird das Projekt von der Volkswagen Stiftung mit 800.000 Euro. Zum Forschungsteam gehören die Philosophen Prof. Dr. Stefan Gosepath (Freie Universität Berlin, Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script“ – SCRIPTS) und Prof. Dr. Christian Neuhäuser (Technische Universität Dortmund), der Politologe und Volkswirt Prof. Dr. Philipp Lepenies sowie die Politikwissenschaftlerin Dr. Martyna Berenika Linartas (Freie Universität Berlin, Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script“ – SCRIPTS) und die beiden Doktorandinnen Laura Opolka (TU Dortmund) und Isabella Pfusterer (FU Berlin).

„Extreme Vermögensungleichheit ist eine Bedrohung für liberale Demokratien, den Leistungsanspruch und den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagt Stefan Gosepath. Den Forschenden zufolge muss für ein besseres Verständnis der (Re-)Produktion von Vermögen auch deren Rechtfertigung im Allgemeinen wie auch der Transfer des Vermögens zwischen den Generationen genau betrachtet werden. Das Forschungsteam fragt nach der Legitimation und führt den Begriff der „verdienten Reichen“ ein – in Analogie zu Georg Simmels Analyse zu den „verdienten Armen“. Die zentrale Frage lautet: Auf welche Weise können die unterschiedlichen Narrative der „verdienten Reichen“ die (Re-)Produktion von Reichtum in Deutschland erklären?


Deutschland dient als empirisches Fallbeispiel, anhand dessen die Reichtumsgenese erforscht werden soll. Das deutsche Erbschaftsvolumen beträgt rund 400 Milliarden Euro pro Jahr. „Diese horrende Summe lässt keinen Zweifel daran, dass wir hierzulande von einer ‚Erbschaftswelle‘ sprechen können“, sagt Martyna Berenika Linartas. Die Entwicklung müsse gemäß ihrer gesellschaftlichen Bedeutung für liberale Demokratien sowohl wissenschaftlich als auch in öffentlichen Debatten eine größere Aufmerksamkeit erfahren.