GIZ-Training zu Politikfolgenabschätzung
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Die Evidenzbasierung von Politiken aber auch von zwischenstaatlichen Abkommen (z.B. Freihandelsabkommen) und Strategien gewinnt an Bedeutung. Politikfolgenabschätzungen, mit denen die positiven wie negativen Wirkungen von Politikvorhaben ex-ante abgeschätzt werden, sind dabei ein zentrales Instrument. Sie sind mittlerweile in allen OECD Staaten etabliert. Zunehmend führen auch Schwellen- und Entwicklungsländer derartige Verfahren ein oder setzen diese testweise um.
Mithilfe von Politikfolgenabschätzungen werden die ökonomischen, sozialen und umweltbezogenen Konsequenzen von Strategien, Politiken und Programmen noch vor der Beschlussfassung analysiert, um politische Entscheidungsträger und Debatten um Politikalternativen zu informieren. Politikfolgenabschätzungen sind damit ein wesentliches Verfahren zur Verbesserung der Qualität von Politikvorhaben. Sie stellen zudem eine wertvolle Legitimationsbasis für Nachhaltigkeitspolitik dar, indem die langfristigen Nutzen von Maßnahmen demonstriert werden. Die Analyse von Synergien und Zielkonflikten kann weiterhin bei der Formulierung flankierender Maßnahmen und bei der Identifizierung von Maßnahmenbedarfen für nachfolgende Handlungsebenen helfen.
Neben unterschiedlichen Folgenabschätzungssystemen ist eine Vielzahl von Methoden für die Unterstützung von Politikfolgenabschätzungen entwickelt worden, die insbesondere auch im EZ-Kontext zur Anwendung kommen. Mithilfe der Methoden können die Effekte auf unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen und Wirkbereiche abgeschätzt und die räumliche und zeitliche Verteilung von Wirkungen dargestellt werden. Verstärkt werden computerbasierte Modellierungen durchgeführt, oftmals unter Einbezug relevanter Stakeholder, um die Folgenabschätzung von umfassenden Vorhaben zu begleiten. Die Modellierungsansätze sind für unterschiedliche Fragestellungen im Rahmen der EZ und Politik- bzw. Programmentwicklung geeignet. Sie unterscheiden sich ferner hinsichtlich ihres bei der Anwendung benötigten Aufwands, und der notwendigen Daten- und Informationsgrundlagen.
Ziel des GIZ-internen Workshops ist es, Elemente für ein Training zu Politikfolgenabschätzungen zu testen, um darauf aufbauend den Mehrwert von solchen Trainings für weitere GIZ-Aktivitäten einschätzen zu können. In dem Workshop werden den Teilnehmenden praxisorientierte Kenntnisse zu Verfahren und ausgewählten Methoden von Politikfolgenabschätzungen vermittelt. Sie erwerben ein grundlegendes Verständnis der wesentlichen prozessbezogenen und analytischen Schritte sowie der Praxis von Politikfolgenabschätzungen. Sie werden somit in die Lage versetzt
- Politikfolgenabschätzungen zu planen, um sie in Politikentwicklungsprozesse und Vorhabenplanungen zu integrieren und
- Modellierungsansätze für bestimmte Fragestellungen und Kontexte auszuwählen und deren Anwendung zu konzipieren.