Springe direkt zu Inhalt

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung sieht Potenzial in der Entwicklung des Nationalen Wohlfahrtsindexes

News vom 06.11.2014

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat sich in einer aktuellen Stellungnahme zu den Nachhaltigkeitsindikatoren 2014 geäußert.

Er spricht sich für entsprechende politische Maßnahmen zur Zielerreichung aus, betont aber auch die Weiterentwicklung des vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen Indikatorenberichts. Im Abschnitt "Konvergenz und Synergie erreichen" wird unter anderem auf den "Nationalen Wohlfahrtsindex" Bezug genommen. Dieser Index ist in Kooperation mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg am FFU durch Roland Zieschank entwickelt worden. Er versteht sich als eine kritische Ergänzung des Bruttoinlandsproduktes, mithin der vorherrschenden Orientierung an einem primär quantitativen wirtschaftlichen Wachstum.

Der RNE führt aus:

Das Bundesumweltministerium hat in dem Forschungsvorhaben den „Nationalen Wohlfahrtsindex“ (NWI) entwickeln lassen. In Anlehnung an den Index of Sustainable Economic Welfare (ISEW) aggregiert der NWI zahlreiche Indikatoren, darunter auch solche, für die keine Daten der amtlichen Statistik erhoben werden, deren Erhebung aber durchaus sinnvoll wäre. Indem er die Effekte aus dem Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen, der Umweltbelastung und der Einkommensunterschiede vom BIP abzieht, berechnet der NWI für 2000 bis 2010 eine signifikante Minderung des Wohlstands bei gesteigerter Wirtschaftskraft. Es ist zu begrüßen, dass der NWI an die internationale Diskussion um „wellbeing“ und „prosperity beyond growth“ anknüpft. Die amtliche Statistik sollte noch fehlende Ausgangsdaten erheben, um Indizes wie den NWI konkret nutzbar zu machen. Wir empfehlen, die zentralen Elemente in die Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsindikatoren einzubinden. 

Quelle: RNE 2014

Forschungsarbeiten am FFU


Es ist geplant, weitere Aktualisierungen und methodische Verbesserungen des Nationalen Wohlfahrtsindexes vorzunehmen, der inzwischen auch auf der regionalen Ebene für einige Bundesländer empirisch getestet worden ist.