Nach mehr als 30 Jahren Lehr- und Forschungstätigkeit verabschiedet sich Hermann Haarmann zu Beginn des Wintersemesters als Seniorprofessor aus dem Kollegium des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.

Prof. Haarmann hat der Freien Universität seit seiner Berufung im Jahre 1990 auf einer Professur für Kommunikationsgeschichte mit dem Schwerpunkt Exil in vielen Funktionen gedient. Unter anderem hat er als Forschungs- und Studiendekan des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften, als geschäftsführender Direktor des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie als Direktor des Instituts für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften (IKK) die Geschicke des Faches in Berlin mitbestimmt.

Mit seinen Arbeiten zur Exilpublizistik hat Hermann Haarmann Schriftsteller und Publizisten in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben, die vor dem Nationalsozialismus fliehen mussten. Mit Werk- und Briefeditionen, Ausstellungen und Symposien hat er über die Universitätsgrenzen hinaus Aufmerksamkeit erhalten. Weitere Schwerpunkte in Lehre und Forschung waren und sind unter anderem Kulturgeschichte der Weimarer Republik, Medien- und Kulturtheorie sowie Genregeschichte.

Nach seiner Verabschiedung im Jahr 2014 kehrte Haarmann, inzwischen durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste um die Exilforschung ausgezeichnet, als Seniorprofessor an das Institut zurück und entwickelte den Schwerpunkt Exilpublizistik weiter – über Briefeditionsprojekte sowie Lehrveranstaltungen, in denen Studierende aller Semester an dieses Thema herangeführt wurden. Ein biographisches Interview mit ihm ist soeben hier erschienen.

Wir bedanken uns herzlich bei Prof. Haarmann und erwarten weitere, spannende Beiträge aus dem Unruhestand!

Aktuelles Projekt: „Von der Verpofelung der Welt" - Der unbekannte Schriftsteller Hermann Borchardt“, gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung. Edition bisher unveröffentlichter Werke Hermann Borchardts (1888-1951).