Antrittsvorlesungen vom 16. Februar 2017
Im Rahmen des Symposiums "Medien und gesellschaftlicher Wandel - Aktuelle und historische Perspektiven auf öffentliche Kommunikation" haben Prof. Dr. Otfried Jarren, Prof. Dr. Jeanette Hofmann und Prof. Dr. Maria Löblich am 16. Februar 2017 ihre Antrittsvorlesungen an der Freien Universität gehalten.
Medien- und Öffentlichkeitswandel als wissenschaftliche und gesellschaftliche Herausforderung Digitalisierung und demokratischer Wandel Die Geschichte der Medienpolitik als Medien-, Öffentlichkeits- und Gesellschaftsgeschichte |
Fotos: Daria Kravets
Prof. Dr. Otfried Jarren ging in seinem Vortrag auf die Herausforderungen durch die digitale Medientransformation ein, vor die die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft gestellt ist. So steht unser Fach vor der Aufgabe, neue Leitbilder zu entwickeln, auf die Bezug genommen werden kann bei der notwendigen Regulierung eines sich durch die Digitalisierung verändernden gesellschaftlichen Medien- und Kommunikationssystems.
Prof. Dr. Jeanette Hofmann skizzierte die Entwicklung vom „Printkapitalismus“ zum „Datenkapitalismus“ aus demokratietheoretischer Perspektive. Dabei veranschaulichte sie die paradoxe Entwicklung, dass der Bedeutungsgewinn von Daten in der digitalen Kommunikation zwar die individuelle Meinungsfreiheit stärkt und zu einer Umverteilung kommunikativer Macht führt, aber zugleich zur Fragmentierung von Öffentlichkeit beiträgt und globale Datenoligopole befördert.
Prof. Dr. Maria Löblich wiederum näherte sich aus einer stärker historischen Perspektive dem Phänomen Medienwandel. Dabei deutete sie Medienpolitik bereits im 19. und 20. Jahrhundert als Handlungsstrategie involvierter Akteure, um Medienwandel und wachsende Medialisierung zu bewältigen, und illustrierte dies am Beispiel der Gewerkschaften und der bundesdeutschen Pressepolitik der 1970er Jahre.
Einleitend wurden die drei neu berufenen KollegInnen von Prof. Dr. Klaus Beck, Prof. Dr. Martin Emmer und Prof. Dr. Joachim Trebbe vorgestellt.
Im Anschluss gab es einen Empfang in den Räumen des Instituts in der Garystr. 55.