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Mediennutzung im Lebenslauf. Medienbiographien in Ost- und West-Berlin

Projektleitung:
Mitarbeiter/innen:
Projektlaufzeit:
01.12.2018 — 31.03.2023

In diesem Forschungsprojekt wird danach gefragt, wie Menschen in Ost- und Westberlin Medien genutzt haben, um das Ende der Teilung ihrer Stadt zu verarbeiten und welche Rolle Medien über die Wendezeit hinaus im Leben von Ost- und Westberlin sowie für das Verhältnis der Berliner und Berlinerinnen zueinander gespielt haben. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf der Untersuchung von identitätsbezogenen Motiven, Nutzungspraktiken und Bewertungen medialer Angebote. Die Studie wird vor allem mit Leitfadeninterviews arbeiten, die Biographien vor 1989 ebenso einbeziehen wie heutige Mediennutzung.

Den Anlass für diese Fragen liefert die Beobachtung, dass sich bis heute in der Mediennutzung von Berlinerinnen und Berlinern Spuren der Teilung finden. Das wird etwa in der Verbreitung von Tageszeitungen in beiden Stadthälften sichtbar, die aus der Zeit vor 1989 stammen. Das Projekt verfolgt die These, dass diese Unterschiede nicht allein aus der Zeit vor dem Mauerfall erklärt werden können, sondern auch aus der Zeit danach. Die Wende und Nachwendezeit bescherte manchen Menschen dieser Stadt Lebensumbrüche, für andere veränderte sich wenig. In beiden Fällen ist davon auszugehen, dass Medienangebote eine wichtige Rolle spielten: sie wurden genutzt, um Einschnitte im Lebenslauf zu bewältigen oder um die Kontinuität von Alltag und Identität zu sichern. Die Medien wandelten sich in dieser Zeit auch selbst, bedingt durch politische Eingriffe oder wirtschaftliche Ziele. In dem Zusammenhang von Biographien, Identitäten, Mediennutzung und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dürfte ein Schlüssel für das Verständnis des kommunikativen Zusammenwachsens liegen.

Das Projekt ist Teil des vom Bundesforschungsministeriums (BMBF) geförderten Forschungsverbunds „Das mediale Erbe der DDR“. Der Verbund umfasst insgesamt 13 Projekte. Die LMU München, die FU Berlin und das Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam untersuchen gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Bildung und Kultur Akteure, Aneignungen und Tradierung des medialen Erbes der DDR.


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