Folge #19 mit Gregor Gysi
„Ich bin der schlechteste Organisator, den man sich vorstellen kann. Ich bringe alles durcheinander, vergesse auch das meiste.“ Diese Antwort hat unser Gast gerade in der ZEIT gegeben und zwar auf die Frage, ob er wisse, was er nicht kann. Angesichts dieser Selbsteinschätzung hat es Gregor Gysi allerdings weit gebracht. Denn in der Vita des heute 72-Jährigen gibt es so gut wie keine politische Funktion, die er nicht innehatte. Und das in – jedenfalls deren Namen nach – gleich drei Parteien. Für PDS, Linkspartei.PDS und schließlich DIE LINKE übernahm er – teilweise wiederholt - Parteivorsitz, die Führung der Bundestagsfraktion, das Amt des Berliner Wirtschaftssenators oder die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl. Womöglich hängt das alles übrigens mit einer Eigenschaft zusammen, bei der er, so Gysi ebenfalls zur ZEIT, immer unterschätzt werde: „Ich kann nicht nur nach außen, sondern auch nach innen wirken.“ Mutmaßlich ist übrigens genau das der Grund, warum er nun als Sprecher für Außenpolitik auf die politische Bühne zurückkehrt und damit auch in der Bundestagsfraktion wieder an Einfluss gewinnen kann.
Denn schon hat sich der promovierte Jurist wieder deutlich zu Wort gemeldet. Die etablierte Politik, so Gysi, handele derzeit nicht ehrlich, und alles, was in der (Corona-) Not beschlossen wurde, müsse auch wieder aufgehoben werden. Das gelte auch für die Aussetzung der Schuldenbremse. Schon die Aktualität bietet also genug Stoff für seinen Besuch bei Thorsten Faas (@wahlforschung), Politikwissenschaftler an der FU Berlin, und phoenix-Korrespondent @ErhardScherfer. Und dann gibt es ja auch noch die Felder Außenpolitik, etwa die Rolle Russlands, die Wahlrechtsreform, die sozialen Medien, die @GregorGysi intensiv und mit großer Reichweite nutzt, und nicht zuletzt den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Und wenn dann noch Zeit bleibt, fragen wir vielleicht auch, ob er möglicherweise noch heute von seinen Erfahrungen als Synchronsprecher für Kinderfilme profitiert.