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Erinnerungsort Ihnestraße

Bauplan für die KWI-A-Gebäude in der Ihnestr. 22 & 24 (Juli 1927)

Bauplan für die KWI-A-Gebäude in der Ihnestr. 22 & 24 (Juli 1927)
Bildquelle: Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin-Dahlem (AMPG, IV, I, 879)

Im Oktober 2024 eröffnet am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin der Erinnerungsort Ihnestraße. Ab 16. Oktober ist er für die Öffentlichkeit zugänglich. Die dezentrale Ausstellung beleuchtet kritisch die Geschichte des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A).

Das Gebäude in der Ihnestraße 22 in Berlin-Dahlem, in dem sich heute ein Teil des Otto-Suhr-Instituts für Politikwissenschaft befindet, war von 1927 bis 1945 Sitz des KWI-A. Das KWI-A avancierte bald nach seiner Gründung zum prominenten Institut für Humangenetik, „Rasseforschung“ und Eugenik. Dieses Institut vertrat bereits in der Weimarer Republik eugenische Ideen. Einzelne Wissenschaftler*innen griffen auf ältere kolonialanthropologische Forschung zurück. Während des Nationalsozialismus unterstützten Forscher*innen die rassistische, antisemitische und behindertenfeindliche Verfolgungs- und Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten und waren an Verbrechen beteiligt.

Der Erinnerungsort Ihnestraße am Otto-Suhr-Institut thematisiert die Verbindung von Wissenschaft und Unrecht am historischen Ort und erinnert an deren Opfer.

Die Eröffnung findet am Dienstag 15.10.2024 ab 16:00 Uhr im Henry-Ford-Bau und im Otto-Suhr-Institut der Freien Universität statt. Für die Teilnahme bitten wir um Anmeldung bis zum 1. Oktober unter: www.fu-berlin.de/erinnerungsort-ihnestrasse. Unter diesem Link finden Sie auch das ausführliche Programm der Veranstaltung.

Die Website zum Erinnerungsort Ihnetraße erreichen Sie ab 16. Oktober unter www.erinnerungsort-ihnestrasse.de.


Der Erinnerungsort Ihnestraße wurde von dem im Januar 2019 eingerichteten Projekt „Geschichte der Ihnestraße 22“ entwickelt. Dazu bündelte das Projektteam die umfangreiche Forschung zur Geschichte des KWI-A und zur Geschichte der Eugenik in Deutschland und recherchierte zu Forschungslücken. In Absprache mit Selbstorganisationen der relevanten Opfergruppen und einem wissenschaflichen Beirat wurden Formate und Inhalte für eine sensible Sichtbarmachung und Auseinandersetzung mit der Geschichte des KWI-A und des damit verbundenen Unrechts erarbeitet.

Das Projektteam besteht aktuell aus der Historikerin Dr. Manuela Bauche (Projektleitung), dem historisch arbeitenden Politologen Volker Strähle (freier Mitarbeiter) sowie den Politikwissenschaftler*innen Sarah John als studentische Mitarbeiterin und Mika Kößler als freiem Mitarbeiter. Dr. des. Kerstin Stubenvoll war von April 2021 bis August 2022 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt tätig. Außerdem im Projekt tätig war Danna Marshall 2020 bis 2023 als studentische Mitarbeiterin.

Die Ausstellungsarchitektur und -grafik des Erinnerungsorts Ihnestraße wurde von den Büros Thomas Doetsch Architekt und vizibil entwickelt.

Adresse
Ihnestr. 22
14195 Berlin
Name
Dr. Manuela Bauche
SFB 700
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