Deutschland besteht heute aus über 11.000 Städten und Gemeinden. Politische Entscheidungen, die auf dieser Ebene getroffen werden, berühren die Bürger und deren Alltag oft unmittelbar: Lokale Wirtschaft und Infrastruktur, soziale und kulturelle Einrichtungen sowie Freizeitangebote sind nur einige der Themen, über deren Ausgestaltung in den Gemeindevertretungen und Rathäusern entschieden wird. Im aktuellen Kontext stehen u.a. die Aufgaben der Unterbringung und Integration von Neuzugewanderten im Fokus. Im Rahmen dieses Proseminars werden wir uns zunächst mit den institutionellen Grundlagen der kommunalen Selbstverwaltung in Deutschland befassen. Dabei geht es um die Aufgaben von Kreisen, Städten und Gemeinden und deren Finanzierung. Außerdem fragen wir danach, wie sich die lokale Ebene in den Verwaltungsaufbau in Deutschland einfügt und welche unterschiedlichen Formen von Kommunalverfassungen es gibt. Anschließend beschäftigen wir uns empirisch mit der eigentlichen Kommunalpolitik, also der Entscheidungsfindung auf lokaler Ebene; in diesem Zusammenhang werden wir einzelne Politikfelder, darunter auch die Flüchtlingspolitik, genauer in den Blick nehmen. Zudem betrachten wir die handelnden Akteure und das Verständnis von Partizipation auf lokaler Ebene: Fragen nach der Rolle von Parteien und Wählergruppen sowie die Wirkungsmechanismen im Zusammenspiel mit Direkter Demokratie und weiteren Formen der Beteiligung stehen dabei im Mittelpunkt.